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Schömberg -  17.10.2021
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Ein Glücksbaum für die neue Kita in Schömberg

Schömberg. „Hilfe, meine Ohren rutschen“ – dass dem kleinen Feldhasen sein Papierreif plötzlich vor den Augen hing, war so ziemlich das einzige Malheur des Tages. Ansonsten hatte der zunächst nebelverhangene Tag ein rundum fröhliches Fest für die Kinder, Eltern und das Team der städtischen Kindertagesstätte Am Eulenbächle im Gepäck. So sollte es auch sein an einem ersten Geburtstag – selbst wenn der eigentlich ein verspätetes Eröffnungsfest war. Hatte doch Corona im vergangenen Jahr allen Feierlichkeiten einen Strich durch die Rechnung gemacht, jetzt war nachholen angesagt: Die Kindertagesstätte in der Talstraße ist schließlich nicht nur ein 4,9 Millionen Investitionsobjekt, das sich sehen lassen kann, sondern auch ein pädagogisches Projekt mit Vorzeigecharakter. Und, was noch schöner ist, ganz offensichtlich ein Ort, an dem Kinder sich wohlfühlen.

„Schön, dass ihr heut da seid,“ freute sich gleich zu Beginn singend die Gruppe der „Tintenfässler“, die sich an diesem Tag mit Schnurrhaaren, spitzen Ohren und seltsamerweise mit einem langen Schwanz in Feldhasen verwandelt hatte. Denen ging es so wie manchem Zuschauer – sie sehnten sich nach Sonne, Farben und Wärme. Doch während der Hase Frederik die Möglichkeit wahrnahm, auf fleißig gesammelten Sonnenschein für kalte Tage zurückzugreifen, mussten die Besucher mit dem unfreundlichen Grau vorlieb nehmen. Spätestens nach einem vielstimmigen, lauten „Fiderallala“ aus Kinderkehlen und der launig- gereimten Ansprache von Kita-Leiterin Elke Rentschler aber waren die Wetter-Kapriolen vergessen, dann ging es richtig zur Sache mit dem fröhlichen Feiern.

Da war Bürgermeister Matthias Leyn gerne dabei. „Ich finde es wunderbar, dass wir uns heute hier treffen können,“ freute sich der Rathauschef und sparte nicht mit Komplimenten für den Einsatz der Kita-Leitung und ihres Teams sowie der tatkräftigen Eltern-Initiative. Beim mit „Stolz und Zuversicht“ verbundenen Blick in die Zukunft blieb die Richtung Vergangenheit nicht ausgespart: So standen die Notwendigkeit, eine neue, größere Kita zu bauen, um Corona bedingte Schließungen zu verhindern, ebenso wie die Entscheidung des Gemeinderates zu Grundstückskauf und Bau-Investition noch einmal im Sichtfeld. Es sei vor einem Jahr ein reibungsloser, stiller Umzug gewesen, erinnerte sich Leyn, der neben Begeisterung auch mit dem Ärger von Eltern über noch nicht fertige Außenanlagen konfrontiert worden war. Er habe das verstehen, aber auch erklären können, und schließlich „hat es doch ganz gut geklappt, auch wenn es noch Nachbesserungsbedarf gibt“. Leyns Versprechendazu nun: „Das wird gemacht“.

Als Geburtstagsgeschenk mitgebracht hatte der Rathauschef der Glücksgemeinde einen Ginkgo-Glücksbaum – und praktischerweise auch gleich einen mit Gravur versehenen Spaten vom ersten Spatenstich. So konnte man sofort zur Sache gehen, zumal der Bauhof das stattliche Bäumchen schon in das ausgegrabene Loch gesetzt hatte. Unterstützt von vielen kleinen bunten Plastikschippen in Kinderhänden schaufelten Leyn und Kita-Leiterin Rentschler Erde auf das Wurzelwerk.

Anschließend konnte beim Tag der offenen Tür in der sechsgruppigen Kindertagesstätte nach bis zum Nachmittag gebastelt und gespielt werden. Die „Strolche“ und die „Zwerge“ machten Stimmung mit Tänzen und Liedern, und auch für das leibliche Wohl hatten die Eltern bestens gesorgt. Und weil streng auf die Hygienevorschriften geachtet wurde, war ein Schnelltest-Angebot des DRK gleich neben dem Eingang platziert.

Autor: Gabriele Meyer