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Pforzheim -  09.11.2025
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Ein Heiliger, der Menschen jeden Glaubens berührt: Martinsumzug in Pforzheim

Pforzheim. Auf den Treppen zur Herz-Jesu-Kirche überprüft der Posaunenchor Buckenberg-Haidach noch schnell die Instrumente, eifrig werden Notenblätter und Liedzettel bei den sehr zahlreich erschienenen Gästen verteilt. Schließlich steht die Ankunft des Heiligen Martin unmittelbar bevor.

Sankt Martin beziehungsweise sein Darsteller hoch zu Ross. Zahlreiche Gäste finden sich an der Herz-Jesu-Kirche ein.
Sankt Martin beziehungsweise sein Darsteller hoch zu Ross. Zahlreiche Gäste finden sich an der Herz-Jesu-Kirche ein. Foto: Thomas Sommer

Ein paar Tage zu früh ist er auf der Durchreise durch Pforzheim, der eigentliche Sankt Martinstag ist am Dienstag, 11. November. „Aber da haben die Menschen Zeit“, sagt Gemeindereferentin Barbara Ulmer und fährt fort: „Die Kirche möchte in der Stadt präsent sein. Für uns ist wichtig, Sachen anzubieten, die kostenfrei sind und dass wir zusammen etwas Positives erleben können. Besonders freut uns, dass alle Menschen kommen. Es kommen Muslime, es kommen Christen, Kirchenaktive und fremde Leute.“

„Wir machen das schon immer ökumenisch, also zusammen mit der evangelischen Kirche. Sankt Martin ist ja ein Heiliger, der ‚gut anschlussfähig‘ für alle ist. Es ist einfach jemand, der Not sieht und handelt. Genau so sollen wir auch handeln. Das ist nicht kompliziert, das versteht jeder auf Anhieb“, ergänzt Diakon Stephan Rist.

Neben den Besuchern aus der ganzen Stadt sind die Kinder der Kindergärten Sankt Marien, Kita Goldschmiedeschulstraße und der Kindergarten Sankt Franziskus dabei und machen begeistert mit. Sie freuen sich, ihre schön gebastelten bunten Laternen zu tragen. Leuchtende Einhörner auf Regenbögen, Tigerenten oder klassische Lampions bringen Licht in die Dunkelheit. Natürlich sind die Kinder schon auf der heiligen Reisenden gespannt, der mit einem echten Pferd unterwegs ist.

Nach der kurzen Ansprache von Pfarrer Hans Gölz-Eisinger kommt dann auch hoch zu Ross der Heilige Martin angeritten, sieht die frierende Bettlerin, zieht sein Schwert und teilt seinen Mantel in zwei Hälften, damit sie nicht erfriert.

Im Garten bei der Stadtkirche wurde ein Feuer entzündet; Punsch und Dambedeis schmecken bei den knisternden Holzscheiten besonders gut.

Wer möchte, kann eine kleine Spende geben für Projekte im Wichernhaus, in dem für Obdachlose gesorgt wird.