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Mühlacker -  09.12.2019
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Ein Leben voller Wendungen: Wie Wilhelm Buntz vom Schwerverbrecher zum Bestsellerautor wurde

Mühlacker-Grossglattbach. Man wird nicht allzu viele Rentner finden, deren Körper 148 Tätowierungen aufweist. Wilhelm Buntz, Autor des Buches „Der Bibelraucher“ und Referent beim mittlerweile 42. Großglattbacher Männervesper, ist einer von ihnen. Die eindrucksvollen Tattoos, die bei Buntz´ Vortrag im Gemeinschaftshaus der Glabbicher Liebenzeller Gemeinschaft unter seinen Hemdsärmeln hervorlugten, sind Zeugnisse einer Vergangenheit, die kaum vermuten ließ, dass aus dem einstigen Schwerstverbrecher einmal ein begnadeter Redner und Bestsellerautor werden sollte.

Buntz´ Herzensanliegen, das der 66-Jährige packend und authentisch vermittelt, lautet: „Für Gott gibt es keine hoffnungslosen Fälle.“ Wer könnte hiervon besser Zeugnis geben als Buntz selbst? Gänzlich unversorgt wird der heutige Autor, der nur sieben Jahre lang die Schule besucht hat, als Säugling von seiner Mutter auf einem Feld „entsorgt“.

Sieben Monate lang wird das verwahrloste Kind danach in einem Krankenhaus aufgepäppelt. Nach diesem erschreckenden Start ins Leben verlief Buntz´ Vita zunächst wenig überraschend: Verhaltensauffällig und gefühlskalt landete das Kind in unzähligen Heimen für Schwererziehbare. „Ich habe keinen Schmerz empfunden, aber anderen Schmerz zugefügt“, schilderte der Autor den rund 90 Besuchern des Männervespers.

Bei einem Fluchtversuch von einer Heimfreizeit rammt der junge Mann mit einem gestohlenen Wagen ein Polizeiauto: Ein Polizist stirbt, der andere sitzt seitdem im Rollstuhl.

Es folgt der erste Gefängnisaufenthalt, nach Alkoholproblemen und Raubüberfällen mit schwerer Körperverletzung münden die Straftaten in einer Verurteilung zu 14 Jahren Gefängnis mit anschließender Sicherheitsverwahrung. Bei seinen zahlreichen Aufenthalten in der Arrestzelle dient Buntz die Bibel als Zigarettenpapier – jedoch nicht, ohne zuvor jede Seite sorgfältig studiert zu haben.

„Bei der Bergpredigt hatte ich keine Lust mehr zu rauchen“, beschrieb Buntz, wie ihn das Bibelstudium emotional gepackt hatte.

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Autor: bbk