Ein großes Herz für Hühner: Rassegeflügelzüchter zu Gast in Niefern
Niefern-Öschelbronn. Die Tanzgruppe „La Boom“ aus Ispringen sorgt am Samstagabend im Ameliussaal für gute Laune. Bei dem Unterhaltungsabend der Bundesversammlung für Rassegeflügelzüchter zeigen die Jugendlichen nicht nur ihr Können, sondern begeistern das Publikum. Mit Kostümwechsel und abwechslungsreichen Bewegungen sind sie ein wahrer Hingucker. Zum Abschluss der Bundesversammlung findet zum 182. Mal solch ein Abend statt. Er soll den Vereinsmitgliedern die Möglichkeit des geselligen Zusammenseins bieten.
Der Kassierer und Organisator des Wochenendes, Karl-Heinz Döring, führt heiter durch den Abend und freut sich, dass auch Vertreter der Politik unter den Gästen sind. So lobt Bürgermeisterin Birgit Förster den Verein. „Bei den Kleintierzüchtern werden Artenvielfalt und Artenschutz hochgehalten. Das ist begrüßenswert“, sagt Förster.
Eine Besonderheit der Bundesversammlung ist, dass sie dieses Jahr nach rund 29 Jahren wieder in Baden stattfindet. „Eigentlich findet die Versammlung alle 19 Jahre in den verschiedenen Landesverbänden statt, doch in der Vergangenheit kam es in Baden nicht dazu“, sagt Günter Wesch. Der Ehrenvorsitzende ist seit 70 Jahren aktiv in der Rassegeflügelzucht dabei und immer noch begeistert wie am ersten Tag. „Als Bub war das meine Spielzeit“, sagt Wesch. Sein Vater habe ihn mit der Zucht von Hühnern an die Thematik herangeführt und daraus entstand eine Leidenschaft. Im Jahr des 125-jährigen Jubiläums der Rassegeflügelzüchter Baden sei es zudem besonders schön, dass die Tagung auch hier vor Ort stattfindet.
Seit Donnerstag tagen die 19 Verbände der einzelnen Bundesländer in Niefern. Mit Preisrichtern, Zuchtausschüssen und Tierschutzbeauftragten werden neue Richtlinien diskutiert und verabschiedet. Ein besonderes Augenmerk lege man in diesem Jahr auf die Jugendförderung. Mit neuen Preisen wolle man so den Nachwuchs fördern. Aber vor allem wolle man so den Anreiz schaffen, bei der Zucht dabeizubleiben, so Wesch. Auch der FDP-Landtagsabgeordnete Erik Schweickert aus Niefern sieht das so. „Die Zucht ist nicht nur Hobby, sondern auch ein Beitrag zur Gesellschaft“, sagt Schweickert.
Für ein wenig Spaß und viele Lacher sorgt an dem Abend dann „’s Mariele von der Alb“. Die Komikerin geht durch die Reihen und nimmt sich vor allem die Vertreter der Politik zur Brust. In schwäbischer Mundart berichtet sie über den Alltag auf der Alb und ist vor allem von den Männern angetan. Frech aber charmant spielt sie mit dem Publikum und auch der, der kein Schwäbisch versteht, hat seinen Spaß an ihrem Auftritt.
Die nächste große Veranstaltung für die Rassegeflügelzüchter aus Baden steht am Freitag, 29. November, in Freiburg an. Dort wird das Jubiläumsjahr gekrönt mit einer Bundesschau, bei der die einzelnen Züchter ihre Tiere präsentieren.