Einbruchswächter von nebenan: Nachbarn sind ein wichtiger Schutz
Ispringen/Enzkreis/Pforzheim. Die Festnahme eines Einbrechers in Ispringen zeigt, dass Bürger für Einbruchsgefahren sensibilisiert sind. Wichtig war im aktuellen Fall, dass Nachbarn von der Abwesenheit der Opfer gewusst hatten.
Den Kampf gegen Einbrecher führt die Polizei mit vielen Mitteln. Sie versucht professionelle Täter bei Kontrollen schon auf der Anfahrt zu erwischen. Sie sichert mit gut ausgestatteten Spezialisten jede noch so kleine Spur an einem Tatort. Aber immer wieder zahlt sich für die Ermittler aus, dass sie besonders in der Hochphase der jüngsten Einbruchswelle 2015 gezielt an die Wachsamkeit der Bürgerschaft appelliert hat. Das bestätigt Polizeisprecher Frank Otruba. „Das Echo war groß“, sagt er: „Und wir vermitteln, lieber einmal zu oft die Polizei alarmieren als einmal zu wenig.“ Eine funktionierende Nachbarschaft kann demnach Schützenhilfe leisten. Beim jüngsten Ermittlungserfolg vor einer Woche in Ispringen war das einmal mehr so. Die Nachbarin, die den entscheidenden Hinweis gab, hatte Bescheid gewusst, dass die Hausbewohner nebenan abwesend waren. Als jemand auf dem Grundstück zu sehen war, war der Verdacht der Anwohnerin deshalb gleich geweckt, so Otruba. Ihr schneller Alarm du eine gute Beschreibung der Fluchtrichtung des Verdächtigen brachten die Polizei auf die richtige Spur.
Und das bei einem Täter, der im Ispringer Fall nicht von weiter her anreiste, sonder laut Polizei ganz in der Nähe des Tatorts hauste. Ohne soziale Bindungen und ohne Anmeldung bei den Behörden, wie es heißt. Bei dem 27-jährigen Ungarn ging der Haftrichter so wohl davon aus, dass er genauso heimlich, still und leise wieder aus dem Enzkreis verschwinden könnte. Erhöhte Fluchtgefahr ist ein wichtiger Grund für die Anordnung von Untersuchungshaft.