Eine Pfarrerin, die in Wimsheim Zeichen setzte: Annette Rüb verlässt die evangelische Kirchengemeinde
Wimsheim. Mit sehr herzlichen Worten ist Pfarrerin Annette Rüb von der evangelischen Kirchengemeinde in Wimsheim verabschiedet worden. Die Pfarrerin wechselt zu einer Kirchengemeinde an ihren Wohnort Kornwestheim.
„Ein bisschen ist mir weh ums Herz“, sagte Pfarrerin Annette Rüb bei ihrem letzten Sonntagsgottesdienst in der Michaelskirche in Wimsheim. Begleitet von Orgel und Geigenmusik wurde der Abschiedsgottesdienst besonders feierlich gestaltet. Nach der Predigt ergriff Elisabeth Kaupp, Vorsitzende des Kirchengemeinderats das Wort. „Vor vier Jahren haben wir unsere gemeinsame Strecke begonnen. Wir waren sehr gerne mit Dir unterwegs“, bezog sie sich auf ein Kirchenlied über „gemeinsame Wege“. „Für größere Wanderungen empfiehlt es sich, Proviant mitzunehmen. Das hast Du uns mit den Gottesdiensten gegeben.“ Kaupp erinnerte daran, dass die Pfarrerin Gemeindeglieder zu vielen frohen Zeiten begleitet habe, aber auch in schweren Zeiten. „Weitergehen beinhaltet loslassen von Liebgewonnenem, aber auch das Sehen von Neuem“, sagte Kaupp und wünschte der Pfarrerin alles Gute für ihren neuen Weg. „Der Kirchengemeinderat würde die Pfarrerin jetzt gerne in die Mitte nehmen, aber das ist durch Corona nicht möglich“, erklärte Kaupp und kündigte stattdessen sehr persönliche Videogrüße von jedem einzelnen Kirchengemeinderat an.
In den Videobotschaften wurde unter anderem für die vertrauensvolle Zusammenarbeit, ein offenes Herz und Ohr und schöne Gottesdienste gedankt und außerdem noch nach ihrem leckeren Rezept für Orangenmarmelade gefragt. Dekan Wolfgang Vögele vom Kirchenbezirk Leonberg sprach davon, dass Rüb nicht einfach weggehe, sondern Wurzeln zurücklasse. „Sie haben als Pfarrerin Zeichen gesetzt für Gottes Reich, nicht nur am Sonntag, sondern auch im Alltag“, hob er hervor und dankte für die konstruktive Arbeit in Wimsheim und darüber hinaus.
„Wir haben sie als verlässliche Ansprechpartnerin in allen Belangen kennenlernen dürfen“, sagte Bürgermeister Mario Weisbrich. „Mit ihrer ehrlichen, direkten und offenen Art haben sie Zugang zu den Menschen gefunden und sie mitgenommen.“ Er lobte ihre „positive Hartnäckigkeit“, die sogar dafür gesorgt habe, dass er mit ihr durch die Hagenschießhalle getanzt sei, obwohl er es mit dem Tanzen nicht so habe. „Die Zusammenarbeit war vertrauensvoll. Wir finden es schade, dass sie gehen“, sagte Weisbrich. Am Ende des Gottesdienstes dankte Rüb für die herzenswarmen Worte und erklärte, dass sie am 1. September ihren Dienst in der Thomasgemeinde in Kornwestheim antreten werde. „Ich war sehr gerne hier, bin aber auch erleichtert, dass das lange Fahren jetzt wegfällt“, sagte sie.
Nach dem Gottesdienst gab es im Pfarrhof noch einen kleinen Empfang mit Musikstücken des Posaunenchors sowie Tänzbeiträgen der Landfrauen.
