Eine besondere Bescherung: So bereiten sich Pforzheimer Kliniken auf die Weihnachtsbabys vor
Pforzheim. Während vielerorts Lieder gesungen und Geschenke ausgepackt werden, beginnt in den Pforzheimer Krankenhäusern für manche Familien ein ganz besonderes Weihnachtswunder. Im gedämpften Licht von LED-Kerzen kommen dort auch an Heiligabend Kinder zur Welt – regelmäßig, und doch jedes Mal besonders.
Ein Jahr ohne sogenanntes „Weihnachtsbaby“ gab es in den vergangenen Jahren weder am Helios Klinikum noch am Siloah St. Trudpert Klinikum. In beiden Häusern kamen an den Festtagen durchgehend Kinder zur Welt. Allerdings spielt das Datum für die meisten werdenden Eltern, die am 24. Dezember in die Klinik kommen, in diesem Moment erst einmal keine Rolle.
„Im Vordergrund stehen eine gute Geburt und ein gesundes Kind“, weiß Miriam Wagner, stellvertretende Kreißsaalleitung im Siloah St. Trudpert.
Fokus auf die Entbindung
Auch am Helios weicht die Weihnachtsstimmung mit Beginn der Geburt dem Fokus auf die Entbindung und der Vorfreude auf das Neugeborene.
„Im Vorfeld hören wir aber schon eine gewisse Neugier oder Spannung heraus, ob das eigene Kind möglicherweise ein Weihnachtsbaby wird“, erzählen die leitende Hebamme Romy Hartmann und ihr Team.
Und wenn es dann tatsächlich so kommt, ist die Freude überall groß. Ein Kind an Heiligabend zu bekommen, empfinden viele als etwas ganz Besonderes, was nicht nur im Siloah im Wochenbett oft thematisiert wird. Manche nennen ihre Babys dort sogar liebevoll „Christkind“. Und noch eine Assoziation an die Weihnachtsgeschichte kommt bei manchen Paaren auf.
„Sie vergleichen den Kreißsaal mit der Herberge und sind froh und dankbar, dass unser Team für sie da ist“, erinnert sich Miriam Wagner.
Denn werdende Eltern seien häufig überrascht, wenn das Baby an Weihnachten kommt, obwohl der errechnete Termin überschritten wurde oder eigentlich erst im neuen Jahr liege. Auch auf der festlich dekorierten Wöchnerinnenstation im Helios Klinikum sind die frischgebackenen Mütter sichtlich stolz auf ihr Weihnachtsbaby. „Sogar meine Kolleginnen und ich werden in unserem Freundes- und Familienkreis neugierig angesprochen, ob und wie viele Weihnachts- oder Neujahrsbabys geboren wurden“, ergänzt Stationsleiterin und Stillberaterin Stephanie Staffe.
Gemeinsame Zeit
Das Team am Helios sieht darin aber einen Vorteil.
„Es ist besonders schön, dass meist auch die Väter rund um Weihnachten Urlaub haben, und die Familien dann die Weihnachtstage direkt zusammen verbringen können“, sagt Hartmann.
Geplante Kaiserschnitte gibt es in beiden Häusern an den Feiertagen allerdings nicht, es wird nur operiert, wenn die medizinische Indikation einen Kaiserschnitt erfordert. Da Hebammen und Ärzte rund um die Uhr im Schichtdienst arbeiten, ist der 24. Dezember eigentlich ein normaler Arbeitstag. Und doch ist an diesem Datum vieles anders – nicht nur optisch. Am Helios schmücken Hartmann und ihr Team den Kreißsaal weihnachtlich und mit leuchtenden LED-Kerzen. „Das sorgt für eine besinnliche Stimmung“, sagt die leitende Hebamme.
Im Krankenhaus auf der Wilferdinger Höhe wird ebenfalls darauf geachtet, eine warme, festliche Atmosphäre zu schaffen. Das trägt mit dazu bei, dass es auch für die Mitarbeitenden ein besonderer und feierlicher Dienst ist, die ja selbst nicht bei ihren Familien sein können.
„Es liegt an diesem Tag ein besonderes Weihnachtsgefühl in der Luft“, sagt Wagner.
Das Team mache es sich schön, bringe Essen mit und beschenke sich gegenseitig.
Und auch für die Neugeborenen gibt es eine Aufmerksamkeit – am Siloah eine kleine, handgemachte Überraschung, am Helios ein Windlicht mit einer Weihnachtskarte.
