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Neulingen -  03.01.2021
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Erdbeben in Kroatien löst in der Region eine Welle der Hilfsbereitschaft aus

Neulingen-Göbrichen/Zagreb. Tagelang bebte in Kroatien vergangene Woche die Erde. Zahlreiche Menschen in der Umgebung von Zagreb verloren ihr Zuhause. Ihr Schicksal hat nun auch im Enzkreis eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Spontan hatten die aus Kroatien stammenden Trainer Denis Mrmic (FV 08 Göbrichen) und Hrvoje Georg Erceg (FC Olympia Kirrlach) dazu aufgerufen, Hilfsgüter für die Erdbebenopfer zu sammeln und haben eine überwältigende Resonanz erfahren.

Am Nachmittag des Neujahrstags haben zahlreiche Menschen von Neulingen und der Umgebung das Sportheim des FVG gleich dreimal mit Spenden gefüllt. Unter Federführung von Kassiererin Silvia Griesinger packten zahlreiche freiwillige Helfer mit an. Weitere Annahmestellen gab es in Birkenfeld, wo Mrmic wohnt, dessen Eltern an der Adria leben, sowie in Karlsruhe bei einem Bekannten des Coaches.

Am frühen Samstagmorgen konnte sich ein Konvoi von fünf vollgeladenen Sprintern auf den Weg in das Erdbebengebiet machen. An Bord: Lebensmittel, Decken und warme Kleidung. Neulingens Bürgermeister Michael Schmidt hatte als Erster einen Transporter zur Verfügung gestellt. Weitere Bussponsoren waen die ZG Raiffeisen, Roland Holz (TSV Wimsheim), Vjeko Vekic und Goran Andrijanic.

Als der Konvoi am Samstagabend in Kroatien ankam, wurde er von der Polizei begleitet. Nachdem die Fahrer alles abgeliefert hatten, fuhren sie am gestrigen Sonntag nach Göbrichen zurück. Griesinger bedankt sich bei allen für die große Hilfs- und Spendenbereitschaft: „Ich bin stolz, Mitglied des FVG zu sein. Wir können was bewegen!“ Dies zeigt wieder einmal mehr den großen Zusammenhalt der Fußballfamilie des FVG. Auch der Göbricher Physiotherapeut Sead Karic, der aus Bosnien stammt, hat sich stark engagiert. Im sozialen Netzwerk Facebook sind die Reaktionen auf die Aktion überwältigend.

Währenddessen kommt in Kroatien die Erde nicht zur Ruhe. Campinghäuser, Decken für die Obdachlosen und Stromaggregate werden weiterhin dringend benötigt. Für die Hilfsgüter aus der Region wurde im unbewohnten Haus von Denis Mrmics verstorbenen Großeltern in Sunja – etwa 20 Kilometer von Sisak und Petrinja entfernt – ein Lager eingerichtet. Sunja wurde nur leicht beschädigt. Mrmics Eltern wollen von dort die Spenden an die umliegenden Orte von Sisak und Petrinja zu verteilen.

Autor: Peter Dietrich