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Heimsheim -  10.12.2024
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Erhöhung der Kindergartenbeiträge: Stimmung kippt in Heimsheim

Heimsheim. Für reichlich Zünd- und Diskussionsstoff sorgte in der Heimsheimer Gemeinderatssitzung nicht nur die Gebührenerhöhung, sondern vor allem fehlendes Personal. „Die haben nichts mit der Bedarfsplanung, sondern mit Stellenplänen zu tun“, wehrte sich die Amtsleiterin für Bildung und Soziales, Klara-Sophie Schüßler.

Von den Auswirkungen der Personalabgänge und steigenden Kindergartenbeiträgen sind auch die Eltern der Kita Eulenstraße betroffen.
Von den Auswirkungen der Personalabgänge und steigenden Kindergartenbeiträgen sind auch die Eltern der Kita Eulenstraße betroffen. Foto: Silke Fuchs

Fehlende Kommunikation

Bürgermeister Jürgen Troll erteilte dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Ralf Rüth sogar einen Ordnungsruf mit dem Hinweis auf das Thema. Es ginge jetzt nicht um die Aufnahme ins Protokoll, auch nicht um Stellenpläne, sondern um den Bedarfsplan.

Aber nicht nur zwischen der CDU und dem Bürgermeister kommt es immer wieder zu offenen Streitigkeiten, sondern Spannungen zwischen dem Heimsheimer Rathauschef und den Gemeinderatsfraktionen der FWV, SPD und der UVW sind ebenso deutlich zu spüren, insbesondere werden Troll und der Verwaltung fehlende Kommunikation und Information vorgeworfen.

Alleinstellungsmerkmal

„Wenn es um Kita-Einrichtungen geht, brechen alle Dämme. Ich habe mich bestens informiert gefühlt“, sprang Jürgen Gerhold (BfH) Troll und Schüßler zur Seite. „Wichtig ist doch, dass durch Umstrukturierungsmaßnahmen alle Kinder einen Kindergartenplatz haben und es keine Warteliste gibt“, betonte Linda Wulff (Frauen für Heimsheim) und unterstrich das Alleinstellungsmerkmal. „In den letzten eineinhalb Jahren gab es beim Kindergartenpersonal 35 Abgänge. Das ist eine hohe Fluktuation“, monierte indes Michael Teichmann (FWV) und hätte gerne den aktuellen Fehlstand der Fachkräfte gewusst. Schüßler musste passen. Durch den Fachkräftemangel existieren im Bereich der über Dreijährigen eingeschränkte Öffnungszeiten im Ganztagsbereich.

„Wir haben viele gute Nachrichten: ein Einstellungsplus, sind für die Zukunft gut aufgestellt und keine Wartelisten“, so Bürgermeister Troll.

Kosten für Eltern steigen Deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen künftig Eltern von Kindergarten- und Krippenkindern. Denn aufgrund der weiterhin steigenden Betriebs- und Personalkosten aufseiten der Stadt als Kindergartenträgerin, kommt auf die Betroffenen im Bereich der über Dreijährigen eine Erhöhung entsprechend den Empfehlungen der Landesverbände um durchschnittlich sieben Prozent und im Bereich der unter Dreijährigen eine Gebührenerhöhung um zehn Prozent zu. Für die Kleinsten war ursprünglich eine Erhöhung von rund 15 Prozent geplant, was der Antrag von Doro Moritz (SPD) kippte, der zehn Prozent vorsah.

Die Kostendeckung durch die Elternbeiträge lagen im Vergleichsjahr 2022 bei knapp elf Prozent. Das Ziel wäre eine Kostendeckung von 20 Prozent. Im Vergleichsjahr führten die Personalkosten, Gebäude – und Geschäftsaufwand im Bereich der Kindergärten zu einem Minus von etwa 2,7 Millionen Euro.

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