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Kämpfelbach -  26.07.2022
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Ersinger Kirchbergsporthalle soll erweitert werden – über das Prozedere ist der Gemeinderat noch uneins

Kämpfelbach-Ersingen. Man sei „einen großen Schritt weiter“, aber „noch nicht am Ziel“, sagte Bürgermeister Udo Kleiner und meinte damit die Kirchbergsporthalle in Ersingen. Dass sie zu klein ist und künftig erweitert werden soll, war schon im November vorigen Jahres bekanntgeworden. Bereits damals hatte der Gemeinderat signalisiert, dass er dem Vorhaben grundsätzlich positiv gegenübersteht. Allerdings hatte es auch kritische Töne zu der Tribüne gegeben, die damals noch Bestandteil der Planung war.

Inzwischen hat Architekt Frank Morlock vier Varianten erarbeitet, die sich nicht nur beim Raumprogramm, sondern auch bei den Kosten unterscheiden. In der jüngsten Ratssitzung ließ der Bürgermeister keinen Zweifel daran, welche Variante die Verwaltung bevorzugt: Ihr wäre es am liebsten, wenn entlang der kompletten Nordseite ein Anbau entstünde: eingeschossig, jetzt ohne Tribüne. Gleichzeitig würde an der Ostseite des bestehenden Gebäudes ein zweiter, mindestens 190 Quadratmeter großer Anbau entstehen: eine zweite Halle, die unabhängig von der bereits existierenden genutzt werden könnte. Damit das möglich ist, soll zwischen den beiden Anbauten ein zusätzlicher Bereich mit Umkleiden, Sanitärräumen und einem separaten Zugang entstehen.

Auch beim Ersinger Turnverein (TVE) und beim Tischtennisclub (TTC) kommt diese Variante am besten an. Beide Vereine nutzen die Halle intensiv und wurden daher in die Planungen einbezogen. TVE-Vorsitzender Markus Vielsack sagte, diese Variante werde im Verein „sehr positiv bewertet“ – auch, weil so die sportlichen Aktivitäten weiter ausgebaut werden könnten, ohne dass der Sportbetrieb wegen der Bauarbeiten lange ausfalle. Allerdings hat der Verein auch noch Optimierungsvorschläge. Nach einer internen Ideensammlung spricht er sich laut Vielsack unter anderem für mehr Duschen im neuen Zugangsbereich und zwei kleine Geräteräume direkt in der neuen Halle aus.

Neuem Bürgermeister Gelegenheit geben, sich einzubringen

Auch TTC-Vorsitzender Jörg Bossert betonte, die von der Verwaltung favorisierte Variante sei „mit Abstand das Beste für unseren Verein“ und würde das Training deutlich entzerren. Er regte an, die neue Halle etwas zu vergrößern, damit sie die Maße hat, die für Verbandsspiele der Herren nötig sind. Anregungen, die Eddi Vögele (FWV) gerne in die weiteren Planungen aufnehmen möchte. Er sagte: „Das ist genau die Variante, die wir brauchen.“ Christine Fischer (MuM) regte an, das Ganze in Richtung eines „Kirchberg-Freizeitzentrums“ weiterzudenken und eine Multifunktionshalle zu realisieren, die nicht nur Sportbetrieb ermöglicht. Dabei will sie nichts überstürzen und auch dem neu gewählten Bürgermeister Thomas Maag die Gelegenheit geben, seine Ideen einzubringen.

Udo Bischoff (SPD) sagte, ausschlaggebend sei für seine Fraktion, was die Vereine wollen. Auch er warnte vor einem „Schnellschuss“. Auf eine Variante wollte er sich ebenso wenig festlegen wie Lothar Hein (CDU). „Nicht ganz mitgehen“ konnte Heim mit dem Umstand, dass Morlock die Kosten für einen Neubau mit 6,4 Millionen veranschlagt hatte. Bei eigenen Berechnungen sei er auf 2,8 Millionen gekommen. Woraufhin Morlock sagte, ihm sei keine Zweifeldhalle bekannt, die man für diesen Preis bauen könnte. Für die von den Vereinen bevorzugte Variante rechnet er übrigens mit 3,1 Millionen.

Autor: Nico Roller