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Pforzheim -  29.10.2025
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Erste Ideen für Gartenschau: Seilbahn zur Hochschule und Bächle durch die Innenstadt

Pforzheim. Es ist eine Zeit angebrochen, in der die Pforzheimer wieder ganz groß träumen dürfen. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Seilbahn vom Hauptbahnhof übers Tal direkt zur Hochschule? Oder wenn die Innenstadt vom Hauptbahnhof bis in die Fußgängerzone von pittoresk-niedlichen Bächle durchzogen wird wie die Freiburger Altstadt? Die ersten Projektvisionen für die Bewerbung zur Landesgartenschau, die kürzlich im Rahmen einer Klausurtagung des Gemeinderats erarbeitet wurden, machen‘s möglich. Bewerben wird sich die Stadt auf das Jahr 2042 – genau 50 Jahre nach der letzten Gartenschau in Pforzheim.

Freiburg im Frühjahr: Schlemmen und Schlendern bevor es warm wird
Schlängeln sich zur Landesgartenschau solche Bächle wie in Freiburg auch durch Pforzheims Innenstadt? Die Idee kommt in der Verwaltung gut an. Foto: picture alliance/dpa/dpa-tmn

Das Motto lautet „Gold trifft Grün“, und damit es nicht bei schnöden Worten schwarz auf weiß bleibt, hat sich der zuständige Baubürgermeister Tobias Volle für den Pressetermin mit Jackett und Fliege in selbige grün-goldene Schale geworfen. Gold für das Thema Goldstadt, das herausragen soll, und Grün für die Parks und Grünflächen, die untrennbar mit einer Gartenschau verbunden sind. Die Erfahrung der Ornamenta habe gezeigt, dass die Menschen die Goldstadt mehr in den Fokus rücken möchten, sagt Volle.

Nah an die Flussufer ran

Zu den zahlreichen Highlights, die die Stadträte zusammengetragen haben, gehören neben Bächle und Seilbahn (diese könnte auch entlang der Flüsse verkehren) goldene Nuggets überall in Enz, Würm und Nagold, autonom fahrende Kleinbusse, die die Menschen von A nach B bringen, ein eigens für die Landesgartenschau entworfenes Collier einer Schmuckfirma, ein Schmuckpavillon, ein vollständig begrüntes Parkhaus auf dem Messplatz und die Öffnung der Flussufer, besonders am Waisenhausplatz.

Der letzte Punkt sowie die Bächle sind für Volle Herzensthemen. „Die Flussufer sollten erlebbar werden“, sagte er. In Bad Herrenalb habe man im Kurpark gesehen, was begehbare Ufer für einen Effekt hätten. „Da steppt der Bär. Da sind die Socken ausgezogen und die Füße im Wasser.“

Diese Wucht an kreativen Visionen klingt verlockend, aber natürlich handelt es sich erstmal nur um eine Ideensammlung. Welche der 300 Impulse sich am Ende durchsetzen, hängt auch von den Bürgern ab, die in zwei Beteiligungsrunden miteingebunden werden sollen.

Der Zeitplan sieht so aus: Bereits jetzt im Winter wird die Stadtverwaltung auf die Eigentümer von Grundstücken zugehen, die für die gesamte Gartenschau-Fläche von 10 bis 15 Hektar gebraucht werden. Im Frühjahr 2026 soll die erste Bürgerbeteiligung mit Themenspaziergängen beginnen, Vereine wie „Pforzheim mitgestalten“ und die Löblichen Singer wurden bereits informiert. Nach einer zweiten Beteiligung der Bürger im Sommer 2026 folgt Ende 2026 die Einreichung der Bewerbung. „Und im Frühjahr 2027 können wir die Sektkorken knallen lassen“, sagt Tobias Volle. Sofern alles glatt geht und Pforzheim den Zuschlag erhält.

Wichtig ist in jedem Fall: Die Projekte sollen nachhaltig positiv auf die Stadt wirken, wie 1992 der Enzauenpark. Gartenschauen können auch Motor für Bundesbauprojekte sein. Damals war es der vierspurige Ausbau der B10. Dieses Mal eventuell der Brückenschlag der Westtangente übers Brötzinger Tal zur Büchenbronner Straße, stellen Volle und Simone Rothfuß vom Bau- und Planungsdezernat heraus.

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