Erweiterung des Königsbacher Bildungszentrums wird teurer
Königsbach-Stein. Auch, wenn die Meinungsverschiedenheiten der Vergangenheit noch nicht ganz vergessen sind, geht der Blick nun klar in die Zukunft. Denn die bauliche Erweiterung des Königsbacher Bildungszentrums rückt näher. Im Frühjahr 2024 sollen die Bauarbeiten starten und im Sommer 2025 abgeschlossen sein. Einhellig stellten die Vertreter der vier zum Schulverband gehörenden Gemeinden Ispringen, Eisingen, Kämpfelbach und Königsbach-Stein in der jüngsten Verbandsversammlung weitere entscheidende Weichen für die Realisierung des Großprojekts – trotz steigender Kosten.
Unter anderem stimmten sie dafür, die weiteren Planungsschritte zu beauftragen und den Verbandsvorsitzenden Heiko Genthner zur Unterzeichnung des Bauantrags zu bevollmächtigen, sobald dieser fertig ist. Im Wesentlichen sehen die Planungen vor, das Fachraum-Gebäude im Norden des Schulgeländes zu erweitern: Auf den bisher eingeschossigen Werkstattbereich soll ein zweites Geschoss aufgesetzt und gleichzeitig das gesamte Gebäude zur Straße hin zweigeschossig vergrößert werden – und zwar so, dass es auch den Platz umfasst, auf dem aktuell noch die Fahrradständer untergebracht sind. Diese sollen unten auf dem Pausenhof ersetzt werden – dort, wo es in der Nähe des Kämpfelbachs bereits eine Abstellfläche gibt.
In der Verbandsversammlung erklärten die Planer, beim Bau die Einschränkungen für den Schulbetrieb so gering wie möglich halten zu wollen. Aber sie stellten auch klar: Ohne Beeinträchtigungen durch Lärm wird es nicht gehen.
Inzwischen geht man für den Neubau von Kosten in Höhe von elf Millionen Euro aus. Rechnet man den ebenfalls anstehenden Umbau der Fachräume in normale Klassenzimmer im Hauptgebäude und einen Puffer für Unvorhergesehenes hinzu, dann stehen unterm Strich Gesamtkosten von rund 15 Millionen Euro. Eine Summe, in der die Einsparungen unter anderem bei den Leuchten, beim architektonische Gebäudeeinschnitt und beim Uhrensystem bereits enthalten sind.
Einsparungen, mit denen Christine Fischer (MuM Kämpfelbach) nicht wirklich zufrieden war, die sie als „ziemlich ernüchternd und enttäuschend“ bezeichnete. Verbandsvorsitzender Genthner betonte, wichtig sei die Funktionalität: Weil die nächsten Jahre für die Gemeinden finanziell nicht leicht würden, müssten diese auf ihre Haushalte achten. Dominique Schünhof (FWV Königsbach-Stein) plädierte dafür, dass Prüfungszeiten im Bauablauf berücksichtigt werden.
Ispringens Bürgermeister Thomas Zeilmeier sagte, eine „kritische Begleitung“ des Bauprojekts müsse erlaubt sein. Ihm tue es weh, dass Baulärm über einen längeren Zeitraum unvermeidbar sein werde und dass die Photovoltaik-Anlage wegen der Statik nur einen Teil des Dachs bedecken kann. Tatsächlich kann diese nur auf dem Erweiterungsbau realisiert werden. 116 Module mit einer Leistung von rund 38 Kilowatt peak wären möglich. Mit einer Amortisierung rechnet man nach rund 6,5 Jahren.