Gemeinden der Region
Wiernsheim -  25.03.2023
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Es ist Zeit, das Kriegsbeil zu begraben

Wiernsheim. Mit der Mobbing-Affäre, in die eine Rathaus-Mitarbeiterin, drei Gemeinderäte und Ex-Bürgermeister Karlheinz Oehler verwickelt sind, hat sich die Gemeinde Wiernsheim ein dickes Ei ins Nest gelegt.

Mit der Mobbing-Affäre, in die eine Rathaus-Mitarbeiterin, drei Gemeinderäte und Ex-Bürgermeister Karlheinz Oehler verwickelt sind, hat sich die Gemeinde Wiernsheim ein dickes Ei ins Nest gelegt.
Mit der Mobbing-Affäre, in die eine Rathaus-Mitarbeiterin, drei Gemeinderäte und Ex-Bürgermeister Karlheinz Oehler verwickelt sind, hat sich die Gemeinde Wiernsheim ein dickes Ei ins Nest gelegt. Foto: Hepfer/Archivfoto PZ

Das ändert aber nichts daran, dass man sich längst auch in anderen Kreisgemeinden darüber das Maul zerreißt. Um ein Haar wäre es zu drei Zivilprozessen vor dem Karlsruher Landgericht gekommen, die drei der vier Beschuldigten angestrengt hatten, um ihren guten Ruf wieder herzustellen. Bevor es zum Äußersten kommen konnte, hat man sich dann aber doch geeinigt. Bravo – die Vernunft hat gesiegt.

Betroffene Personen leiden unter Begleiterscheinungen

Dennoch stellt sich die Frage: Warum musste es überhaupt so weit kommen? Hätte man die mutmaßlichen Vorwürfe, dass Ex-Bürgermeister Karlheinz Oehler und die Gemeinderäte Gerhard Hudak, Wolfgang Hanisch sowie Walter Ruppert eine Rathaus-Mitarbeiterin psychisch unter Druck gesetzt haben sollen, nicht anders aus der Welt schaffen können? Im Nachhinein muss die Antwort „ja“ lauten – und zwar im Interesse aller Beteiligten, die spürbar unter den Begleiterscheinungen leiden. Ob die außergerichtliche Einigung die Sache wieder ins Lot bringen kann, muss sich noch zeigen. Zumal Tobias Spirgath, Richter und Pressebeauftragter des Landgerichts, von einem „Vergleich“ spricht, durch den es zu den Klagerücknahmen gekommen sei. Heißt das nun Kompromiss oder sind die Anschuldigungen, wie die Betroffenen sagen, zurückgenommen worden? Ein Außenstehender blickt da nicht durch.

Wenig hilfreich ist auch, dass Bürgermeister Matthias Enz, der die Vorwürfe öffentlich gemacht hat, über sein Sekretariat mitteilen ließ, dass er sich erst zu gegebener Zeit äußern wolle – wenn überhaupt. Dabei ist es höchste Zeit, das Kriegsbeil zu begraben und aufeinander zuzugehen. Denn einen Dauerzwist in den Schaltzentralen der Gemeinde kann sich keiner leisten.