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Enzkreis -  25.10.2018
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Experten im Enzkreis beunruhigt: Wildschweinpest wird immer bedrohlicher

Enzkreis. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich in den Wildschweinbeständen vieler Regionen Osteuropas immer weiter aus. Hierzu zählen neben den Baltikumsstaaten mittlerweile Russland, Weißrussland, Polen, Tschechien, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Weißrussland und die Ukraine.

Sogar bis in den Kaukasus – Georgien, Armenien und Aserbaidschan – führen die ASP-Befunde. Aus deutscher Sicht besorgniserregend ist die Tatsache, dass die Schweinepest nun auch in Südbelgien virulent ist und eine konkrete Ausbreitung auf Luxemburg und Deutschland befürchtet werden muss. Dänemark arbeitet an der Grenze zu Deutschland an einem Wehrzaun gegen Wildschweine.

Eine aktuelle Stunde zum Gefahrenpotenzial, das von der Schweinepest ausgeht, gab es deshalb zu Wochenbeginn im Umwelt- und Verkehrsausschuss des Enzkreises. Das Problem: ASP ist zwar für den Menschen ungefährlich, doch für Wildschweine tödlich. Tritt ASP auf, führt das zu einschneidenden Gegenmaßnahmen im Rahmen eines klar definierten, amtlichen ASP-Gefahrenzonenplans: mit der Folge, dass aus Präventionsgründen alle Schweine getötet werden müssen, also auch Stallschweine.

Als vorbeugende Maßnahme gilt, die Wildschweinbestände zu reduzieren. Bereits in der zurückliegenden Saison war ein solches Vorgehen in der Region umgesetzt worden. Hierzu zählte insbesondere eine intensive Bejagung der Schwarzkittel. Enzkreis-Forstamtsleiter Frieder Kurtz sprach in diesem Zusammenhang auf Anfrage der Redaktion von einer „erfreulich hohen Jagdstrecke“ und kündigte an, dass es auch in der neuen Jagdsaison ab November den Schwarzkitteln gezielt an den Kragen gehe. So geht es am 2. November mit der großen Strombergjagd los.

Kurtz kündigt Straßensperrungen an und bitte Autofahrer im eigenen Interesse um Beachtung und Rücksichtnahme. Wildschweine und Jagdhunde könnten unvermittelt über die Straße rennen. Wenngleich mit den angekündigten Jagden organisatorisch ein hoher Aufwand verbunden sei, stelle eine solche Drückjagd die naturnächste Bejagungsform dar, denn man beunruhige die angetroffenen Populationen nur einmal. Drückjagden, so Kurtz, seien auch deshalb notwendig, weil eine Kirrjagd aufgrund der Begleitumstände und Rahmenbedingungen wenig erfolgversprechend seien. Milde Winter, kaum Frost und ein ausgezeichnetes Nahrungsangebot sorgten seit Jahren dafür, dass die Wildschweinbestände trotz intensiver Bejagung zunähmen.

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Autor: Peter Marx