FV Wildbad feiert ersten Kreisliga-Aufstieg nach 107 Jahren
Bad Wildbad. Es hat ein Weilchen gedauert: Exakt 107 Jahre musste man beim FV Wildbad warten, um den ersten Aufstieg in die Kreisliga zu feiern. 120 Tore schoss die Mannschaft von Spielertrainer Erdogan Aksoy bei ihrem Triumphzug durch die Fußball-Kreisklasse A2 Pforzheim. Am 21. Spieltag übernahmen die Ballermänner aus dem Schwarzwald die Tabellenspitze, und gaben sie nicht wieder her. Mit 40 Toren hatte Waldemar Schmidt den Löwenanteil am Toresegen der Wildbader.
„Wir müssen uns auch in der Kreisliga nicht verstecken“, glaubt Erdogan Aksoy, der seit drei Jahren in Wildbad ist, davon zwei Jahre als Trainer. Sein Ziel ist ziemlich ehrgeizig: „Wir wollen im oberen Drittel mitspielen, so zwischen Platz vier und sechs traue ich uns schon zu.“
Der Titel für den FV Wildbad ist wahrlich keine Überraschung. Gleich 13 der 16 Vereine in der A-Liga 2 hoben die Mannschaft vor der Saison auf den Favoritenschild. Kein Wunder: Nicht weniger als sieben Neuzugänge kamen vom Lokalrivalen 1. FC Calmbach. Darunter Torjäger Waldemar Schmidt, Ewald Wolf (21 Tore) und Tim Reule (13 Tore). Warum dieser Aderlass aus Calmbach enzaufwärts in Richtung Bad Wildbad? Calmbach war gerade abgestiegen in die A-Klasse, die Jungs suchten eine neue Herausforderung und wechselten geschlossen den Verein. „Das sind alles gute Kumpels. Sie wollten zusammen etwas bewegen“, vermutet Erdogan Aksoy.
Nach einer durchwachsenen Hinrunde – die neue Mannschaft musst sich erst mal finden, der Druck war groß für den Topfavoriten – starteten die Wildbader Jungs in der Rückrunde durch. 13 Siege in 15 Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Weil der TSV Wimsheim ebenfalls eine mega-gute Rückrunde spielte, blieb das Titelrennen aber spannend bis zum vorletzten Spieltag. Erst dann machte Wildbad den Sack zu mit einem 5:0-Sieg in Feldrennach.
In der Kreisliga will der 35-jährige Spielertrainer Aksoy nur noch spielen, wenn Not am Mann ist. „Die Jungs brauchen mich nicht mehr“, lächelt der Coach, der in Schömberg wohnt. Verzichten muss Aksoy auf seinen Kapitän Peter Kiefer, der zum ASV Arnbach wechselt. Fraglich ist noch Tim Reule, der nach Angaben seines Trainers mit einem Wechsel in die Landesliga liebäugelt. Als Neuzugang steht bisher Christoph Braun von der Spvgg Coschwa fest, ein Mann fürs defensive Mittelfeld.
