Fall Wörz in TV-Reihe über die großen deutschen Affären
Birkenfeld-Gräfenhausen/Pforzheim. Juristisch ist ein Schlussstrich 2017 unter die jahrelange gerichtliche Aufarbeitung des Falles Harry Wörz gezogen worden.
Der Gräfenhäuser erhielt nach einem Kompromiss Entschädigung vom Land für die finanziellen Folgen seiner Haft und seines jahrelangen Kampfs um den endgültigen Freispruch 2010. Doch die vielen Akten der Verfahren, die offenen Fragen nach dem Täter, der 1997 Wörz’ Ex-Frau fast zu Tode gedrosselt hat, lassen den Gräfenhäuser nicht los. Zuletzt stand er einem Filmteam Rede und Antwort, das eine weitere Dokumentation über den Fall und seine Folgen gedreht hat. Der Beitrag ist eingebettet in eine ZDF-Fernsehreihe, die unter dem Dachtitel „Skandal!“ bundesdeutsche Geschichte anhand von Affären darstellt: vom Mord an der Prostituierten Rosemarie Nittribitt, der das Land in den 1950er-Jahren aufwühlte, über den Parteispendenskandal von 1982, den Tod des Spitzenpolitikers Uwe Barschel, bis zum Rücktritt des Bundespräsidenten Christian Wulff. In diese Reihe rücken die Filmer auch das Justizdrama um Harry Wörz. Der Gräfenhäuser hofft einerseits mit Blick auf seine angeschlagene Gesundheit auf mehr persönliche Ruhe. Andererseits geht er von Zeit zu Zeit auf Gesprächsanfragen ein. Der Fall hat Justizgeschichte geschrieben. Und unaufgeklärt bleibt weiter der Angriff auf eine junge Frau, die bis heute an den Folgen leidet.
„Skandal! Der Fall Harry Wörz“ läuft am Freitag, 4. Mai, um 20.15 Uhr auf ZDF Info.