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Illingen -  26.11.2025
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Familienherberge "Lebensweg" in Schützingen weiterhin auf einem guten Weg

Illingen. Seit Eröffnung im Mai 2018 bietet die Familienherberge Lebensweg in Schützingen für Eltern und Geschwister der pflegebedürftigen Gastkinder eine Betreuung durch zwei Sozialpädagoginnen an. In den letzten drei Jahren wurde diese durch eine Förderung der Tribute-to-Bambi-Stiftung finanziert, die in diesem Jahr ausgelaufen ist.

Gemeinsam im Einsatz für die Familienherberge Lebensweg in Schützingen: Andrea Kienzle, Karin Eckstein, Amelie Knaus, Barbara Chiumento, Silke Faigle, Fee-Freya Gackenheimer, Claudia Diwald und Stefan Strohmeier (von links).
Gemeinsam im Einsatz für die Familienherberge Lebensweg in Schützingen: Andrea Kienzle, Karin Eckstein, Amelie Knaus, Barbara Chiumento, Silke Faigle, Fee-Freya Gackenheimer, Claudia Diwald und Stefan Strohmeier (von links). Foto: Friedrich

Übernehmen werden die Veronika Stiftung aus Rottenburg am Neckar und die Ferry-Porsche-Stiftung mit Sitz in Stuttgart, dank deren Unterstützung die nächsten drei Jahre gesichert sind. Zur Staffelübergabe trafen sich Vertreter der Stiftungen und der Einrichtung am Mittwoch in den Räumlichkeiten der Familienherberge.

„Das ist ein großes Geschenk“, betont die Gründerin und Initiatorin der Familienherberge, Karin Eckstein, und auch die Referentin für Fundraising und Spendenmanagement, Andrea Kienzle, ist dankbar für dieses Engagement: „Wir freuen uns sehr, dass wir das Angebot für unsere Familien jetzt fortführen können“, sagt sie.

Dass die sozialpädagogische Betreuung ein wichtiger Baustein ist, das zeigen nicht zuletzt die vielen Rückmeldungen, die die Mitstreiter der Familienherberge bekommen. „Eine Mama hat zu mir gesagt, dass sie sich das nie hätte träumen lassen, dass sie mal Zeit für sich in Anspruch nehmen kann“, verrät Eckstein.

Hier sei das jedoch möglich. „Das tut natürlich gut, wenn man sieht, dass das Konzept nicht nur irgendwo auf dem Papier steht, sondern wirklich aufgeht und bei den Familien ankommt.“

Etwas, was die beiden Sozialpädagoginnen nur bestätigen können. „Ich hatte neulich die Situation, dass eine Mutter zu mir gesagt hat: Eigentlich wollten wir ja ins Technikmuseum nach Sinsheim, aber mein Kind wollte lieber noch mal zu Ihnen“, erzählt Silke Faigle und Claudia Diwald ergänzt: „Die Familien kommen manchmal zurück und sagen uns, dass sie das, was wir ihnen als Tipp mitgegeben haben, für den Alltag bewahren konnten.“

Das weiß man auch bei den Stiftungen zu schätzen, die die beiden Stellen finanzieren. „Hier werden einfach alle mit ihren Bedürfnissen gesehen“, erklärt Amelie Knaus von der Tribute-to-Bambi-Stiftung, warum sie drei Jahre lang die Finanzierung übernommen haben. „Hier können Kinder mit Behinderung zusammen mit ihren Eltern aber auch mit ihren Geschwistern herkommen, die im Alltag oft nicht die Aufmerksamkeit bekommen können, die sie verdient haben, weil das Hauptaugenmerk auf dem erkrankten Kind liegt.“ Das werde hier „sehr wertschätzend“ aufgefangen und deshalb sei man auch froh, dass die Arbeit mit den beiden „wirklich tollen Sozialpädagoginnen“ nun fortgeführt werden kann, nachdem zwei andere Stiftungen übernehmen werden. Eine ist die Veronika Stiftung. „Es ist sehr bewegend, wie empathisch und professionell hier gearbeitet wird“, sagt deren Vertreterin Barbara Chiumento. „Diese Balance zu finden, ist herausfordernd und das gelingt hier einmalig.“ Jedes Familienmitglied werde mit seinen Bedürfnissen gesehen. „Das ist unglaublich wichtig auch für die Eltern, dass sie wieder die Kraft bekommen, die sie brauchen, um für alle Kinder da sein zu können.“

Ähnlich äußern sich auch die Vertreter der Ferry Porsche Stiftung und haben sich deshalb gerne bereit erklärt, die Familienherberge zu unterstützen. „Das schöne ist, dass man hier einen Ort findet, an dem man zunächst mal verstanden wird und dass wirklich alle betreut und begleitet werden“, erklärt Fee-Freya Gackenheimer vom Stiftungsteam. Zugleich wissen sie, dass die Gelder überall knapp werden.

„Grade in der aktuellen Zeit, wo vor allem staatliche Förderungen wegfallen, sind wir mehr gefragt denn je“, bemerkt Stiftungsleiter Stefan Strohmeier. Deshalb begrüßt er auch, dass sich mehrere Institutionen und Menschen zusammen für die Familienherberge einsetzen. „Gemeinsam schaffen wir hier einfach mehr und können solche Projekte auch längerfristig sichern.“