„Fantastische Naturwelten“ im Wimsheimer Rathaus
Wimsheim. Ein künstlerischer Streifzug durch die Natur ist derzeit im Wimsheimer Rathaus von den drei Steckenpferdkünstlerinnen Inga Junge, Ingrid Schuch und Ellen Deiwick-Lindloff zu sehen. Wer durch das Rathaus einen Rundgang unternimmt, merkt schnell, dass die Schau „Fantastische Naturwelten“ das Thema Natur künstlerisch spannend und ganz unterschiedlich umsetzt.
Ingrid Schuch aus Würm kreiert mithilfe eines alten Einmachkochtopfes pflanzengefärbte T-Shirts und Schals. Sie sammelt unterschiedliche Blätter, legt diese beispielsweise auf ein weißes Naturfaser-Shirt und verschnürt es fest zu einem Bündel. Dann kocht sie das Ganze im Wasser rund zwei Stunden im ausrangierten Dampfkochtopf. Derweil geben die Blätter ihre Gerbstoffe an das Gewebe ab und hinterlassen verschiedene Formen und Farben auf den Stoffen, die zum Blickfang werden. „Jedes Werk ist ein Unikat“, sagt die Künstlerin, die auf Natur setzt und ihre Kunst in einer Vitrine des Wimsheimer Rathauses präsentiert.
Blätter als Hingucker
Ellen Deiwick-Lindloff fertigt beispielsweise aus heimischen oder exotischen Blättern, die sie im Urlaub sammelte, imposante Scherenschnitte an, darunter orientalische Muster, aber auch die Schriftzüge „Happy Day“ oder „Alles Gute“. Zum Hingucker wird ein drei Meter langes, durchsichtiges Architektenpapier, in das gepresste Blumen, Blüten und Baumsamen eingenäht sind, die mit passenden Sprüchen ergänzt werden. Aber auch aus ungeschälter und geschälter Weide macht die Steckenpferdkünstlerin Bildkunst.
Einem ganz anderen Metier hat sich die Wimsheimer Künstlerin Inga Junge gewidmet. Sie zaubert mit einem trockenen Pinsel, also mit sehr wenig Ölfarbe, zarte Farbverläufe, die dadurch kreideähnlich wirken, Obstbäume gepaart mit artistischen Darstellungen auf Leinwände. „Bei dieser Technik reicht ein Esslöffel Farbe für eine große Leinwand“, betont Inga Junge.
In den Bildern der Wimsheimerin blitzt aber auch immer etwas Schelmenhaftes, Witziges durch, kleine Zwerge, Siebenschläfer oder Rotkehlchen, die die Situation ganz anders erscheinen lassen. Junge probiert gerne Unterschiedliches aus: „Sonst wird mir langweilig“, sagt sie. fux
Die Ausstellung der drei Steckenpferdkünstlerinnen ist zu den Öffnungszeiten des Wimsheimer Rathauses noch bis Mitte Oktober zu sehen.
