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Mühlacker -  01.11.2021
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„Fantastisches Gefühl“: Rainer Semet freut sich über Einzug in den Deutschen Bundestag

Mühlacker. „Ich weiß nicht mehr als ihr“, sagte der frisch gebackene FDP-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Pforzheim-Enzkreis, Rainer Semet, am Freitagabend in Mühlacker über die momentan laufenden Ampelkoalitionsverhandlungen von FDP, SPD und Grünen. Im Hotel-Restaurant „Scharfes Eck“ hatten sich über 20 Interessierte eingefunden, darunter der Nieferner FDP-Landtagsabgeordnete Erik Schweickert, um sich entspannt im kleinen Rahmen bei Essen und Trinken mit Semet über seine ersten Eindrücke als neuer Bundestagsabgeordneter auszutauschen.

Mittlerweile habe sich durch das Stillschweigen der Parteien bei den Verhandlungen ein anderer Politikstil durchgesetzt als vor vier Jahren, unterstrich Semet.

In 22 Arbeitsgruppen, zu denen er nicht gehöre, würden die Koalitionsverhandlungen geführt. In der Regierungsverantwortung habe die FDP nun die Möglichkeit, ihr eigenes Programm durchzusetzen, freut sich Semet. Das sei vor vier Jahren bei den damals abgebrochenen Koalitionsgesprächen nicht der Fall gewesen, unterstrich der 64-jährige ehemalige Pforzheimer Berufschullehrer. „Danke an alle, die mitgeholfen haben, an Wahlkampfständen, mit Geld und mit guten Worten. Wir haben als FDP ein sehr gutes Ergebnis erzielt und in Baden-Württemberg viele Menschen erreicht“, sagte Semet zu den Ortsverbandsmitgliedern. Unterstützung käme für die Neuen im Bundestag von allen Seiten, freute er sich.

„Die Arbeit als Bundestagsabgeordneter ist spannend und wird auch spannend bleiben“, meinte Semet. „Es wird bei den Koalitionsgesprächen auch Punkte geben, wo wir grüne Kröten zu schlucken haben, wie beim Mindestlohn“, ergänzte Landtagsabgeordneter Erik Schweickert. Da komme es dann darauf an, wie sich das zum Beispiel bei den Erntehelfern oder im Pflegebereich auswirke, so Schweickert. Wichtig sei aber, dass die Ampelkoalition aktuell auf Augenhöhe verhandelt werde, waren sich Schweickert und Semet einig. Mit der CDU wäre das schwieriger geworden. Denn die Christdemokraten müssten nun erst einmal für sich herausfinden, wo sie inhaltlich stünden, denn ihre Inhalte habe die Partei in den vergangenen Regierungsjahren verloren, was zu einer Sinnentleerung geführt habe, mutmaßte Semet.

„Wir sind in der Lage, als FDP auf Bundesebene zu wachsen“, sagte Semet. Und: „Es ist fantastisch, im Bundestag zu sein. Es ist wie ein Traum“, bekannte der Politiker.

Zuvor habe er nur als Lehrer mit Schulklassen den Bundestag besucht. Und er empfinde es als „wunderbare Chance“, nun in der Regierung die Geschicke des Landes mitgestalten zu können, so Semet. Mittlerweile habe er sein Interesse angemeldet für die Bereiche Bauen und Wohnen, wirtschaftliche Entwicklung sowie Europa und Außenwirtschaft. Die Ausschüsse würden aber erst noch gebildet. „Die Wirtschaft soll selbst entscheiden, was sie will“, sagte Semet zur Energiewende. Weitere Themen an dem Abend waren unter anderem der Klimaschutz, Fachkräftegewinnung, zum Beispiel über Arbeitgeber-Bürgschaften, und wie man weitere Parteimitglieder werben könne.

Autor: Ilona Prokoph