Gemeinden der Region
Neuenbürg -  08.01.2018
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Faustball-Trainer Kühner: „Die Mädels von Dennach sind eine Klasse für sich“

Neuenbürg-Dennach. Der TSV Dennach hat zum vierten Mal in Folge den Faustball-Europacup in der Halle gewonnen. Der Titelverteidiger setzte sich im schweizerischen Jona im Finale gegen Union Nußbach (Österreich) mit 4:2 durch. Der Triumph im Europacup war der erste große Titel des neuen Trainers Kuno Kühner mit den „Pink Ladies“.

PZ: Herr Kühner, seit zwei Monaten sind Sie Trainer der Faustballerinnen des TSV Dennach. Jetzt gab es mit dem erneuten Gewinn des Europacups im schweizerischen Jona den ersten Titel. Kam der überraschend?

Kuno Kühner: Überraschend nicht. Die Mädels von Dennach sind eine Klasse für sich, sie haben den Pokal mehrmals hintereinander geholt. Dennach hat eine komplette Mannschaft, die seit Jahren zusammenspielt.

PZ: War Dennach gegen den deutschen Meister Ahlhorn und die Konkurrenten Nussbach aus Österreich und Jona aus der Schweiz überhaupt Favorit?

Kuno Kühner: Als Titelverteidiger bist Du automatisch qualifiziert und auch immer Favorit.

PZ: Im Halbfinale gab es ein 4:2 gegen Gastgeber Jona, auch das Finale wurde 4:2 gegen Union Nussbach gewonnen, war aber richtig eng, oder?

Kuno Kühner: Ja. Den ersten Satz hatten wir mit 11:7 sicher gewonnen. Dann war es, als ob jemand den Stöpsel gezogen hätte. Die Konzentration ließ nach, die Leistung wurde unkonstant. Der Gegner wurde aufgebaut, zwei Sätze gingen mit 6:11 und 8:11 verloren. Über den Kampfgeist kam die Mannschaft aber zurück.

PZ: Was haben Sie getan, als Sie merkten, dass es eng wird?

Kuno Kühner: Ich habe eine Auszeit genommen, die Mannschaft zusammengerufen. Dann haben wir Tacheles geredet: „Hallo, was ist los?“, habe ich gefragt. Man muss in so einer Situation aber aufbauende Worte finden. Das hat Früchte getragen. Die Abwehr hat sich stabilisiert, hat hervorragend Bälle geholt. Dann konnte die Angriffsreihe nicht mehr anders, als zu punkten.

PZ: Sie sagten, Dennach hat eine eingespielte Mannschaft. Man kennt auch die Stärken von Schlagfrau Sonja Pfrommer und Zuspielerin Anna-Lisa Aldinger.

Kuno Kühner: Sonja hat aber am Wochenende leicht geschwächelt. Aber über den Kampfgeist der Mannschaft kam sie ins Spiel zurück und hat immer wieder wichtige Punkte gemacht. Irgendwann stand Nussbach unter Druck, musste Risiko gehen, hat Fehler gemacht. Da haben wir dann auch davon profitiert. So haben wir die nächsten Sätze mit 13:11 und 11:8 knapp gewonnen, der letzte Durchgang war dann mit 11:6 wieder deutlicher.

PZ: Vor Ihnen war Rudolf Reuster länger Trainer in Dennach. Haben Sie als neuer Coach etwas Grundsätzliches geändert?

Kuno Kühner: Jeder Trainer hat seine Mentalität. Rudolf Reuster war eher ein ruhiger Typ an der Linie, ich bin eher impulsiv, lebe Faustball an der Linie mit, gebe lautstarke Kommandos.

PZ: Das Team war die vergangenen Jahre schon sehr erfolgreich. In der Halle und im Feld gab es alleine im Europacup sechs Erfolge in Serie. Spüren Sie dadurch als neuer Trainer Druck?

Kuno Kühner: Dazu bin ich nicht der Typ. Die Mannschaft steht im Vordergrund. Und ich muss mir nichts beweisen. Natürlich ist es schön, eine erfolgreiche Mannschaft zu übernehmen. So ist der Erfolg auch ein Erfolg von Rudolf Reuster, dessen Handschrift in der Mannschaft noch zu spüren ist.

PZ: Was sind die nächsten Ziele?

Kuno Kühner: Wir wollen uns wieder für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft qualifizieren. Dazu sollten wir beim Heimspieltag am kommenden Samstag, wo es auch gegen den direkten Konkurrenten TSV Calw geht, vier Punkte holen.

Autor: Das Gespräch führte Udo Koller