Fehlende Hinweisschilder: Gefahr für Radfahrer in Neuhausen
Neuhausen. Die Arbeiten für die Erweiterung des Gewerbegebietes am Ortseingang von Neuhausen sorgen für Unmut bei Radfahrern. Grund: Im Zuge der Maßnahmen wurde der Radweg in Richtung Schellbronn abgehängt, ohne eine Umleitung auszuschildern. Man müsse die vielbefahrene Landesstraße benutzen.
Bei der Gemeinde und beim Landratsamt versteht man, dass die Situation nicht optimal ist. Es wird aber darauf verwiesen, dass auf der Straße nun ein Tempolimit gilt.
Der Radfahrer aus Neuhausen berichtet, dass er gerne rund um den Ort unterwegs sei. „Was mich allerdings in den letzten Wochen massiv ärgert, ist insbesondere die Baustellenbeschilderung bei der Erweiterung des Gewerbegebietes“, so der Mann in einem Beschwerdebrief an die Gemeinde, der der PZ vorliegt. Dass der Radweg, der parallel zur Straße verläuft, wegen der Arbeiten abgehängt werden musste, sei verständlich. Dass es jedoch keine Umleitung für Radler gebe, halte er für „grob fahrlässig“, so der Mann. Zum einen sei die Landesstraße stark befahren, zum anderen müsse man irgendwann wieder nach links auf den Radweg zurückkehren. Da seien Schilder notwendig – auch für Autofahrer, betont er. „Wahrscheinlich muss aber erst ein schwerer Unfall passieren, bevor man reagiert.“ Der Mann verweist außerdem darauf, dass die Straße ins Monbachtal in keinem guten Zustand für Radfahrer sei. Er hoffe, dass die Strecke, die wegen der Erschließungsarbeiten gesperrt ist, saniert werde. „Es wäre ein Schildbürgerstreich, wenn die Strecke nach Beendigung der Bauarbeiten wieder geöffnet wird ohne Ausbesserung oder Erneuerung des Belages.“
Stephan Banschbach von er Gemeindeverwaltung verweist darauf, dass die zuständige Straßenverkehrsbehörde beim Landratsamt die Maßnahmen so genehmigt habe. Ortskundige Radfahrer könnten auch über Wald- und Feldwege nach Schellbonn kommen, dann sei die Strecke allerdings länger. Damit Radler die Landesstraße ungefährdet nutzen können, sei das Tempo auf 50 Stundenkilometer begrenzt worden. Jürgen Hörstmann von der Pressestelle des Landratsamtes ergänzt, dass derzeit das Regenüberlaufbecken gebaut werde und deshalb eine kleinräumige Umleitung nicht möglich sei. „Sonst könnte es zu Stürzen wegen der verdreckten Fahrbahn kommen.“ In Schellbronn werde auf die Unterbrechung des Radweges hingewiesen. Und die Anregung, Hinweisschilder auf Radfahrer an der Straße aufzustellen, habe das Straßenverkehrs- und Ordnungsamt direkt aufgegriffen. Ende Oktober seien die Arbeiten beendet – und damit auch die Unannehmlichkeiten.
Die marode Straße ins Monbachtal wird nicht komplett saniert, so Stephan Banschbach. „Bei der vier Kilometer langen Strecke wäre das zu teuer“, betont er. Deshalb beschränke sich die Gemeinde im Zuge der Erschließungsarbeiten darauf, den Belag im oberen Bereich zu erneuern. Bei der restlichen Strecke, die im Winter regelmäßig gesperrt ist, gebe es nur die normale Instandhaltung.
