Fehlende Lehrer: Pädagogen an Grundschulen schlagen Alarm
Enzkreis/Pforzheim/Bad Liebenzell. Grundschulen fehlen Pädagogen für die stetig wachsenden Aufgabe, so die GEW. Die Gewerkschaft sorgt sich zum Beispiel um die Inklusion von Kindern mit Behinderung.
Ein Grundschullehrer müsse heute eine Menge Dinge gleichzeitig leisten. Das betonen Eva Schaufelberger, Joachim Eichhorn, Claudia Hübscher-Stern und Angelika Holzhauer von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Pforzheim-Enzkreis nach der Personalversammlung von Lehrkräften des Schulamtsbezirks Pforzheim in Bad Liebenzell. Immer mehr Kinder in einer Klasse hätten besonderen Förderbedarf. Sprachprobleme sind es bei vielen. Verhaltensauffälligkeiten bei anderen. Und dazuhin würden Grundschulen auch für gemeinsamen Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung, also für die sogenannte Inklusion in die Pflicht genommen. Das Problem: Die Zahl der Lehrer, die das Land für all das zur Verfügung stelle, reiche hinten und vorne nicht aus.
Durchdiskutiert hatten die Lehrer aus Pforzheim, dem Enzkreis und dem Kreis Calw diese Sorge am Beispiel der Situation beim politisch gewünschten Miteinander von behinderten und nichtbehinderten Kindern. „Zwei Jahre Inklusion – wir müssen reden!“, lautete das Motto.
Grundsätzlich sind die GEW-Lehrer klare Verfechter der Inklusion. Claus Bergler etwa berichtet von guten Erfahrungen, die er als Pädagoge an der Pforzheimer Buckenberg-Schule mache. Claudia Hübscher-Stern schwärmt von einem anderen Beispiel an der Grundschule Schwann. Doch viel zu oft würden Grundschullehrer mit einer Aufgabe alleinegelassen, die sie eigentlich nur im Zusammenspiel mit einem Sonderschulpädagogen meistern könnten, so Bergler. Für Inklusionsklassen gebe es derzeit nur noch zwei Sonderschullehrerstunden pro Woche, so Bergler. Extrem wenig im Vergleich zu 26 Wochenstunden an der Grundschule. So könne nicht ausreichend auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der nicht behinderten Schüler und der Kinder mit Behinderung eingegangen werden.
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