Felsenmeer und Engelsbilder: Der Enge-Türles-Weg in Dobel hat eine spannende Geschichte
Dobel. Vor elf Jahren wurde der landläufig als Engelsweg bezeichnete Enge-Türles-Weg auf dem Dobel zum 111-jährigen Jubiläum des Westwegs eröffnet. Er hat daher eine symbolische Länge von exakt eintausend einhundertelf Metern und verläuft parallel zum alten Fernwanderweg, der von Norden nach Süden 288 Kilometer durch den Schwarzwald führt.

Startpunkt für den Themenweg ist das „Enge Türle“, das direkt zwischen der polnischen und slowakischen Bank vom Europa-Rundwanderweg steht. Eine Wegkreuzung, die heute mit einem symbolischen Türchen einen einst strategisch wichtigen Ort markiert und auf die Bedeutung alter Grenzwege verweist. Auf einer Tafel ist nachzulesen woher der Name für das „Enge Türle“ kommt. Entlang der Feld-Waldgrenze verlief bis 1807 die Grenzlinie zum Eschbachwald, der dem badischen Markgrafen gehörte.
Weil aber die Bürger vom Dobel Holznutzungsrechte in württembergischen Staatswäldern zustanden, war der Weg vom „Hagelwald“ durch den badischen „Eschbachwald“ der kürzeste Weg, um mit dem Holzfuhrwek zurück ins Dorf zu kommen. Um der Mitnahme von fremdem Holz vorzubeugen, ließ einst der Oberjägermeister Albrecht von Gaisberg eine Kontrollabsperrung anbringen, um sicher zu gehen, dass kein badisches Holz auf den Dobel kommt.
Für Leute ohne Fuhrwerk blieb eine schmale Öffnung bestehen, so dass daraus im Volksmund das „Enge Türle“ wurde. Dort hindurch, säumen Bildmotive von Engeln den Weg. Internationale Künstler haben dazu die passenden Motive geliefert, die kombiniert mit Weisheiten, Sprüchen und Zitaten viele Menschen zum Verweilen und Nachdenken einladen. „Doch die Existenz der Engel, die bezweifelte ich nie: Lichtgeschöpfe sonder Mängel, hier auf Erden wandeln sie.“ Die Engel-Poesie stammt von Heinrich Heine und ist mit einer märchenhaften Feengestalt in Szene gesetzt.