Firma Inovan: 160 Arbeitsplätze sollen in Birkenfeld abgebaut werden
Birkenfeld. Die Gerüchteküche im Brötzinger Tal brodelte schon seit Wochen. Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Die Geschäftsleitung der Firma Inovan hat die Belegschaft am Donnerstag darüber informiert, dass am Standort Birkenfeld rund 160 der aktuell 430 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen. Auch aus Niefern gibt es schlechte Nachrichten.

„Das ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten“,
erklärte Martin Kunzmann, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Pforzheim.
„Personalabbau und Verlagerungen können nicht immer das einzige Mittel sein, das Managern einfällt, um schwierige, wirtschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. So kann die Zukunft nicht positiv gestaltet werden.“
Verlagerung nach Tschechien
Kunzmann weiter: „Aus unserer Sicht ist nichts alternativlos und wir sind gern bereit, gemeinsam neue Wege zu suchen – für die Beschäftigten und auch den Wirtschaftsstandort Pforzheim.“ Personalabbau, Verlagerungen seien die falschen Signale für den Standort Deutschland. Demnach soll die Stanzproduktion in das tschechische Werk Zliv verlagert werden.
„Wir erwarten vom Management, dass wir gemeinsam den Standort stärken. Das ist verantwortliches Handeln“, ergänzte Kunzmann. Deshalb forderten die Gewerkschafter die Geschäftsleitung auf, mit dem Betriebsrat und der IG Metall in Verhandlungen zu gehen, um den geplanten Arbeitsplatzabbau abzuwenden und den Standort zukunftssicher zu machen. Das sei eine gemeinsame Verantwortung, vor allem aber die Verantwortung der Geschäftsleitung für die Inovan-Beschäftigten und für die Region.
Wisi verlagert ebenfalls - nach Osteuropa und Tunesien
Auch aus Niefern gibt es keine guten Nachrichten. Dort hatte die Firma Wisi Communications im April einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung gestellt. Ein Großteil der 260 Arbeitsplätze soll wegfallen. „Die Gespräche mit der Geschäftsleitung über eine Fortführung der Produktion am Standort Niefern haben bisher keine positiven Ergebnisse gebracht“, sagte Kunzmann auf PZ-Anfrage. Die Fertigung soll nach Osteuropa und Tunesien verlagert werden.