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Enzklösterle -  13.11.2025
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Flächentausch für Ausweitung des Nationalpark Schwarzwald ist durch: Jetzt geht’s noch um Details

Stuttgart/Enzklösterle. Die Nationalparkerweiterung kommt – und mit ihr der Tausch von Waldflächen rund um Enzklösterle und zwischen den beiden bisherigen Teilen des Schutzgebiets. Dies hatte in den vergangenen Monaten immer wieder für Diskussionen und Irritationen vor allem im Rathaus des Heidelbeerdorfs gesorgt. Nun sind die Gebiete, die den Besitzer wechseln klar und öffentlich, und Bürgermeisterin Sabine Zenker will Ende des Monats alle noch offenen Fragen besprechen.

Nationalpark Schwarzwald
Aus den beiden Teilen des Nationalparks soll ein zusammenhängendes Schutzgebiet werden. Dafür ist aber der Flächentausch nötig. Foto: picture alliance/dpa

Welche Flächen in Enzklösterle für die Nationalparkerweiterung nun genau vom Staatsforst (ForstBW) an die private Holzhandelsgesellschaft Murgschifferschaft übergehen, weiß Zenker seit Ende Oktober. Nach langem Hin und Her zwischen den verschiedenen Ministerien in Stuttgart ging eine detaillierte Karte an die Bürgermeisterin – und auch an die PZ. Große Teile der Wälder rund um Gompelscheuer – außer der Bannwald Bärlochkar – um den Hauptort der Gemeinde und Nonnenmiß sind ab 2026 in Besitz der Murgschifferschaft. „Die jetzt vorliegenden Informationen sowie die Karte zum geplanten Flächentausch sind für uns eine wichtige Grundlage, um den weiteren Verlauf sachlich und fundiert beurteilen zu können“, teilt Zenker bereits im Oktober schriftlich mit. Die Gemeinde wolle Klarheit über die weiteren Schritte und die noch offenen operativen Fragen schaffen.

Die Bürgermeisterin hatte in den vergangenen Monaten immer wieder betont, dass in besagten Tauschflächen auch beliebte Wanderrouten, der Skihang, der Waldkindergarten oder auch Quellen für die Wasserversorgung liegen. Beispiel Wanderparkplätze: „Die gehen ebenfalls in das Eigentum der Murgschifferschaft über. Hier klären wir nach Vorschlag des Ministeriums für Ländlichen Raum die öffentliche unentgeltliche Nutzung, Verkehrssicherung und Winterdienst sowie Müllentsorgung direkt mit der Murgschifferschaft. Dies ist für den operativen Arbeitsablauf sehr wichtig“, betont Zenker.

Nachdem der Landtag an diesem Mittwoch freie Bahn für die Nationalparkerweiterung und dem damit zusammenhängenden Flächentausch gegeben hat, soll laut Zenker nun Ende November ein gemeinsames Arbeitstreffen mit der Murgschifferschaft stattfinden. „Ziel ist es, offene Punkte direkt, praxisnah und effizient zu besprechen.“ Wenn seitens der beteiligten Ministerien keine Einwände bestehen, will die Bürgermeister dieses Gespräch auf Arbeitsebene führen, um den Prozess zu verschlanken und die Kommunikation auf kurzem Wege zu halten.

„Ich bin überzeugt, dass wir mit dieser abgestimmten und partnerschaftlichen Vorgehensweise eine gute Grundlage schaffen, um den Prozess gemeinsam – transparent, verlässlich und im Sinne aller Beteiligten – fortzuführen“, so Zenker. Ihr ist es wichtig, zu betonen, dass es Enzklösterle nicht darum gehe, die Erweiterung des Nationalparks grundsätzlich in Frage zu stellen oder zu verhindern. „Vielmehr möchten wir den Prozess aktiv, verantwortungsvoll und im Sinne unserer Bürgerinnen und Bürger begleiten.“ Ebenso bestehe kein Misstrauen gegenüber der Murgschifferschaft. Die bisherigen Gespräche mit Herrn Walter Dürr und dem Betriebsleiter der privaten Holzhandelsgesellschaft seien stets offen, konstruktiv und von gegenseitigem Respekt geprägt gewesen.