Gemeinden der Region
Pforzheim -  05.11.2025
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Frank Johannes Lemke hat Vorsitz abgegeben: Das neue Liga-Team zeigt sich vertraut

Pforzheim. Der Zug hat an der nächsten Station gehalten, aber nur eine Person ist aus dem Lokführerhäuschen ausgestiegen: Frank Johannes Lemke hat den Vorsitz bei der Liga der Freien Wohlfahrtsverbände Pforzheim/Enzkreis abgegeben. Neuer Vorsitzender ist Thomas Lutz (Diakonie Pforzheim); dieser war zuletzt stellvertretender Liga-Vorsitzender gewesen.

Die LIGA bittet zu Tisch
Die Liga bittet nicht nur zu Tisch, sondern stellt sich am Mittwochmittag auch zu einem neuen Vorstandsfoto zusammen, mit dem scheidenden Vorsitzenden Frank Johannes Lemke (rechts): Manuela Bitzer, Patrick Wochele, Thomas Lutz, Christoph Zastrow und Gabriele Weber (von links). Foto: Meyer

Bei der so genannten Traditionsveranstaltung „Die Liga bittet zu Tisch“ stellte sich der neue Vorstand vor Beginn des offiziellen Programms im Erich Bähner Haus im Stadtteil Arlinger auf den Balkon zum Gruppenfoto auf. Außer Lutz waren dies: Gabriele Weber (stellvertretende Vorsitzende, Caritas) sowie die weiteren Vorstandsmitglieder Christoph Zastrow (Diakonie Enzkreis), Manuela Bitzer (Arbeiterwohlfahrt/AWO), Patrick Wochele (Deutsches Rotes Kreuz/DRK). Der paritätische stellvertretende Vorsitzende Oliver Keppler (Lebenshilfe) konnte nicht anwesend sein.

Damit waren auch schon alle Formalien erledigt, zumal es bei dieser Veranstaltung weniger um Internes geht, denn darum, dass sich Vertreter aus Sozialwirtschaft, Bankenwesen, dem Handwerk, der Industrie, des Dienstleistungssektors, der Politik und der öffentlichen Verwaltung in einem zwanglosen Rahmen treffen, einen Impulsvortrag hören, miteinander essen und die Vernetzung und den Austausch pflegen.

So war es auch dieses Mal. Als „Lunch-Speaker“ wurde der freie Philosoph und Professor Wilhelm Schmid aus Berlin begrüßt – der dann übrigens wenige Stunden später auch im PZ-Forum sprach. Im Gepäck und am Mumm-Bücherstand erhältlich hatte er sein neuestes Buch „Die Suche nach Zusammenhalt“. Thema vor dem „Lunch“ war allerdings „Wie entsteht Vertrauen“. Dann entfaltete sich vor Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn, FDP-Stadträtin Monika Descharmes, Gewerkschaftssekretärin Susanne Nittel (DGB), Ulf Lauche (Kundendirektor bei der Volksbank pur) und den weiteren Gästen das, was Lemke als „Lebenskunstphilosophie“ angekündigt hatte.

Schmid war es allerdings auch wichtig, eingangs auf die Einführung Lemkes einzugehen, der ihm nicht nur eine wichtige philosophische Rolle zusprach, sondern auch erwähnte, dass dem Professor „fälschlicherweise eine Nähe zur AfD“ angedichtet worden sei, weil er sich keinem Gespräch verweigere. So stellte der laut Lemke „grün-konservativ-links-liberale Schmid auch zunächst fest, dass er weder ganz links, noch ganz rechts möge. „Maß und Mitte bewahren“, das sei auch für die Gesellschaft wichtig. Und: mit kühlem Kopf agieren, sich „nicht ins Bockshorn jagen lassen von Extremisten“.

Doch was tun, wenn ganz offensichtlich und generell das Vertrauen in jeden und alles fehlt? Das Vetrauen ist für Schmid allerdings die Basis, dass etwas gut funktionieren könne. „Wo Vertrauen ist, da ist viel Kooperation und Verlässlichkeit möglich.“ Ohne wiederum werde das Leben schwer. Vertrauen bedeutet für den Philosophen, sich auf jemanden, auf etwas verlassen zu können. Umgekehrt wachse Vertrauen, wo Verlässlichkeit. Werde Vertrauen in eine Person gesetzt, könne das gespiegelt zurückkommen. Weiter würden Erfahrung und Prüfung von Fakten Vertrauen schaffen. Oder so: mutig „den Sprung ins Wasser wagen“.

Autor: rot

VG WORT Zählmarke