Gemeinden der Region
Friolzheim -  22.03.2022
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Friolzheim ist Vorreiter bei der Förderung von Mini-Kraftwerk

Friolzheim. Friolzheim plant, eine Einstiegs- und Orientierungsberatung zum Klimaschutz der Gemeinde zu beauftragen. Vorab sollen bereits sogenannte Balkonkraftwerke gefördert werden, womit die Gemeinde im Enzkreis eine Vorreiterrolle einnimmt.

„Wir können uns ein Stückweit auf die Fahnen schreiben, dass wir Klimaschutz in den vergangenen Jahren schon mitgedacht haben“, sagte Bürgermeister Michael Seiß. „Jetzt wollen wir ins Vordenken kommen, was wir in einer kleinen Gemeinde mit überschaubarer Bürgerschaft tun können.“ Er schlug dem Gemeinderat eine Orientierungsberatung in Zusammenarbeit mit „keep“, der Klimaschutz- und Energieagentur Enzkreis Pforzheim vor, bei der auch die Bevölkerung mitgenommen werden soll.

Björn Ehrismann, Leiter der Kommunalberatung bei „keep“, berichtete, dass es laut einer neuen Kommunalrichtlinie des Bundes Fördermöglichkeiten für eine Einstiegs- und Orientierungsberatung von 70 Prozent gebe. Die geschätzten Kosten liegen bei rund 17.000 Euro, sodass die Gemeinde nur Eigenmittel in Höhe von 5000 Euro aufwenden müsste. Der Förderantrag ist bereits im Januar gestellt worden.

Das Gremium diskutierte, ob der von der Fraktion b.u.n.t. eingebrachte Antrag zur Förderung von Balkonkraftwerken zu den anvisierten Projekten gehören soll oder ob die Förderung schon früher angesetzt werden sollte. „Zukunft gestalten, heißt Chancen nutzen und neue Wege gehen. Und das wollen wir in Friolzheim nutzen und die Installation von Balkonkraftwerken unterstützen“, regte Gemeinderätin Jane Brosch (b.u.n.t.) an. „Es gibt für Mieter sonst keine Möglichkeit, genau hier wollen wir ansetzen“.

Balkonkraftwerke sind kleine, „steckerfertige PV-Anlagen“, die beispielsweise von Mietern an ihren Balkonen angebracht werden können. Der Strom kann direkt ins heimische Netz eingespeist und genutzt werden.

Nachdem einzelne Gemeinderäte signalisierten, dass sie sich mit der Ablehnung schwertun würden, schlug Seiß einen Kompromiss vor. Statt der vorgeschlagenen 200-Euro-Förderung einigte sich das Gremium auf einen Betrag in Höhe von 100 Euro – begrenzt auf 50 Förderanträge.

Autor: Claudia Keller