Für arbeitswillige Jugendliche: In diesen Gemeinden gibt es die Taschengeldbörse
Enzkreis/Keltern. Taschengeldbörse? Die gibt es beispielsweise in Keltern und wendet sich an Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren. Auch andere Gemeinden im Enzkreis mühen sich um ein funktionierendes Modell.
Dieser Personenkreis kann sein womöglich mager ausfallendes Taschengeld „mit einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung aufbessern“, wirbt Melanie Reinle-Birr von der Offenen Kinder- und Jugendarbeit Keltern für das Projekt. Jugendliche sind übrigens durchaus scharf auf das Angebot. Eine Stunde soll mit mindestens fünf Euro vergütet werden, wobei das die Betroffenen selber aushandeln können.
Allerdings mangelte es in der Vergangenheit an älteren Mitbürgern, die Unterstützung im Haushalt oder im Garten nachfragen. Bei denen, die sich melden, steht die Hilfe im Grünen im Vordergrund. Rund 80 Prozent der kleinen Hilfstätigkeiten verbinden sich mit einem Gartenjob, weiß Reinle-Birr im PZ-Gespräch.
Das Projekt gibt es in der Weinbaugemeinde nicht erst, seit in den zurückliegenden Wochen 3000 Aktions-Flyer verteilt worden sind. Reinle-Birr ist seit 2010 in Keltern aktiv und rasch reifte die Idee zur Taschengeldbörse. Zumal im benachbarten Straubenhardt eine solche Börse ebenfalls umgesetzt worden war.
Dort warb die Freiwilligenagentur Straubenhardt und westlicher Enzkreis mit Sitz in der Villa Kling für das bürgerschaftliche Engagement im Schnittfeld von zuverlässigen Senioren und Jugendlichen. Aufgrund der anvisierten Reichweite war neben Straubenhardt als Zielfeld damals ausdrücklich auch für Birkenfeld, Keltern und Neuenbürg geworben worden.
In Birkenfeld machte sich der Jugendgemeinderat Gedanken, das Projekt nicht einschlafen zu lassen. Hier heißt es: „Leider sind mehr arbeitswillige Jugendliche auf der Warteliste als Angebote von Senioren.“ Zwar keine Börse im genannten Sinne, aber eine Aktion mit Pinnwand-Charakter auf der Homepage der Gemeinde, wo nichtgewerbliche Angebote eingestellt werden können, gibt es in Wimsheim, wie Bürgermeister Mario Weisbrich mitteilt.
Immer wieder im Gespräch war eine Börse auch in Remchingen. „Leider hat es bisher mit der Realisierung noch nicht geklappt“, lässt Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon wissen.
Einen Anlauf dazu unternommen hatte man „vor einigen Jahren in Neulingen, doch der Versuch wurde mangels Auftragsangeboten nicht weiter verfolgt“, teilt Bürgermeister Michael Schmidt mit. Immerhin: Eine Taschengeldbörse gibt es auch in Karlsbad als gemeinsames Projekt von Seniorenbeirat und Vertretern der Jugend zur Förderung des Kontakts zwischen den Generationen.
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