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Remchingen -  06.06.2018
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Fusion von vier Genossenschaftsbanken im Enzkreis abgeschlossen

Remchingen. Fusionen sind immer mit einem gewissen Risiko behaftet. Insofern fällt die erste Bilanz der im Vorjahr vereinten VR Bank Enz plus überaus positiv aus, wie die Vorstände gestern beim Pressegespräch in Wilferdingen zufrieden feststellten. „Die Chemie hat von Anfang an gepasst“, sagte Vorstandsvorsitzender Jürgen Wankmüller.

„Es gab deshalb kein böses Erwachen nach der Hochzeit.“ Unter dem Motto „Größe gestalten – Nähe erhalten“ sei die Verschmelzung der vier Partner Volksbank Wilferdingen-Keltern eG, VR Bank im Enzkreis eG, Volksbank Stein Eisingen eG und der Raiffeisenbank Bauschlott eG zur VR Bank Enz plus eG“ gelungen. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 1,8 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Damit rückt die Landbank zwischen Karlsruhe und Stuttgart auf Platz 37 unter den 180 Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg auf.

Immerhin mussten die organisatorischen Kosten des Zusammenschlusses (rund 850 000 Euro) verdaut werden, was unter dem Strich den Bilanzgewinn schmälerte. Der sank nämlich von 1,9 auf rund 1,6 Millionen Euro. Die 35 368 Mitglieder dürfen sich trotzdem über eine unverändert hohe Dividende von vier Prozent freuen, falls die erste Vertreterversammlung der VR Bank Enz plus dies heute Abend in der Remchinger Kulturhalle wie erwartet beschließt. Der Rest des Jahresüberschusses fließt in die Rücklagen der Genossenschaftsbank. „Das Eigenkapital wird dadurch weiter gestärkt“, ergänzte Wankmüller.

Mit dieser wichtigen Weichenstellung zur Zukunftssicherung hätten Vorstände und Aufsichtsräte große Weitsicht bewiesen und sehr umsichtig agiert. Sichere diese Fusion doch nachhaltig die Versorgung der Bevölkerung im Geschäftsgebiet der neuen Bank mit Finanzdienstleistungen auf einem hohem Niveau. „Die Kulturen in den einzelnen Häusern sind sehr ähnlich. Alle vier Banken haben eng und vertrauensvoll mit ihren Mitgliedern und Kunden zusammengearbeitet.“ Wankmüller lobte ausdrücklich die Einsatzfreude der 281 Mitarbeiter an unverändert 26 Standorten.

Auch die von der notwendigen Umstellung ihrer persönlichen Kontonummern betroffenen Kunden und Mitglieder hätten verständnisvoll reagiert.

Alle 67 564 Kunden im Geschäftsgebiet zwischen Niefern und Karlsbad sollen von einer intensiveren Beratung profitieren. Wankmüller nannte als Beispiel die spezielle Generationenberatung, die das familiäre Umfeld und den Lebensabend absichert. Das betreute Kundenvolumen (Kredite plus Anlagen) stieg um 5,4 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Daran wolle man auch im laufenden Geschäftsjahr anknüpfen.

Autor: Lothar H. Neff