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Ötisheim -  03.09.2021
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Futsal-Pionier Rene Hook aus Ötisheim spielt künftig Bundesliga

Ötisheim. Rene Hook hat in den vergangenen Jahren eine besondere Geschichte geschrieben. Nachdem er es als Fußballer nicht in die höheren Ligen schaffte, sattelte er um auf Hallenkicken und wurde auf diese Weise im Futsal 2019 deutscher Meister sowie österreichischer Nationalspieler. Damit diese Geschichte noch weiter geht, muss der Ötisheimer weite Strecken zurücklegen. Dieses Wochenende geht die Futsal-Bundesliga an den Start – und der 30-Jährige ist mit Mainz dabei. Am Samstag um 18.30 Uhr spielt sein Team beim MCH Futsal Club Bielefeld. Diese Premiere wollen sich seine Eltern Jadranka und Thilo nicht entgehen lassen.

Bisher war Hook oft Ergänzungsspieler, nun hofft er auf eine Führungsrolle. In der Zehner-Liga strebt er mit seinem Club das „gesicherte Mittelfeld“ an. Vorige Saison wollte er mit dem Futsal Nova Club aus Kandel in der Pfalz die Bundesliga-Qualifikation in Angriff nehmenv– die Corona-Einschränkungen ließen am Ende aber nicht ein Spiel für den Club zu. Statt einer sportlichen Qualifikation gab es dann eine Sonderregelung, die Mainz in die neue Klasse beförderte. Da wird es für die Teams auf den Rängen eins bis acht Play-offs geben, für den Neunten eine Relegation. Der Letzte steigt direkt ab.

„Ich habe jahrelang darauf hingearbeitet“, sagt Hook nun kurz vor der Premiere. Klar ist, dass für den Traum zumindest für gut ein halbes Jahr Einiges auf der Strecke bleibt. 170 Kilometer in etwa beträgt der einfache Fahrweg, den Hook montags und dienstags fürs Training zurücklegt. Donnerstags begibt er sich dann wieder nach Mainz – um dort gewöhnlich bis nach dem Spiel samstags oder sonntags zu bleiben. Da sei er dann Gast in einer kleinen Futsal-WG.

Sein Chef sei ein Fan der Sportart und auch mit seinem früheren Club TSV Weilimdorf verbunden, berichtet der Montageleiter. Freitags brauche er meist nicht zu arbeiten. Von Freiheiten am Arbeitsplatz hat Hook profitiert. Alles ist aber auch für ihn nicht möglich, so musste er Österreichs Nationalmannschaft schon aus beruflichen Gründen absagen. Auch Corona verhinderte, dass sich der Sohn eines Deutschen und einer in Österreich aufgewachsenen Kroatin in der Auswahl festsetzte: Es habe zu Jahresbeginn den Fall gegeben, dass er nicht einreisen konnte.

Nun, so berichtet Hook, würden vor jedem Training Tests gemacht. Auch wenn er schon länger geimpft sei, findet er das wichtig.

Ähnlich wie im Handball Bundesligist TVB Stuttgart, bei dem es sich eigentlich um den TV Bittenfeld aus Waiblingen handelt, ist Hooks neuer Club im Grunde ein Stadtteilverein: Doch in der Bundesliga spielt nun nicht die TSG 1846 Bretzenheim, sondern die TSG 1846 Mainz. Wie im Fußball geht es für den Vertreter der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt nicht um die Meisterschaft. Als Titelkandidaten stuft Hook Hot 05 Futsal aus Hohenstein-Ernstthal in Sachsen, den Stuttgarter Futsal Club und Weilimdorf ein. Der Ötisheimer ist froh, dass Hallensport wieder möglich ist. Während der ersten Corona-Pause habe er zehn Kilogramm zugenommen. Inzwischen sei er aber zurück beim Idealgewicht.

Autor: rks