Gebeutelter KSC in schwieriger Lage: Vor Bochum-Spiel sieht es düster aus
Karlsruhe. Im Grunde genommen haben wir keine Chance – die aber wollen wir nutzen! So oder so ähnlich war Christian Eichner bei der Pressekonferenz vor dem anstehenden KSC-Spiel zu verstehen. Der Karlsruher Cheftrainer und seine Mannschaft haben vor dem Jahresabschluss bei Zweitliga-Konkurrent VfL Bochum an diesem Samstag (13 Uhr/Sky) „personell schon leichtere Tage gehabt“.
Seit geraumer Zeit sind Louey Ben Farhat und Lilian Egloff verletzt, nun verabschiedete sich Innenverteidiger Christoph Kobald mit einer Wadenzerrung vorzeitig in die Winterpause. Abwehrchef Marcel Franke und Fabian Schleusener, der mit sieben Toren gefährlichste Angreifer des Fußball-Zweitligisten, sind für das letzte Spiel der Hinrunde Gelb-Rot gesperrt. Wie lange Sebastian Jung sowie Rafael Pinto Pedrosa nach ihren Erkältungen durchhalten, bleibt abzuwarten.
Der KSC spielt bei einer Mannschaft, die „in Schwung gekommen ist“, seit Anfang Oktober Uwe Rösler Trainer geworden ist, wie Eichner sagt. Gäbe es eine Tabelle für die jüngsten fünf Spiele, wäre der VfL mit zehn Punkten und 7:2 Toren Dritter – der KSC hingegen mit fünf Niederlagen (und 4:17 Toren) Letzter. Zuletzt setzte es gegen den SC Paderborn eine 0:4-Heimniederlage.
Rasante Talfahrt
Er werde seinen Schützlingen „einen ordentlichen Plan mit auf den Platz geben“, sagt Eichner. Der KSC-Coach weiß natürlich, dass die Wildpark-Profis auf ihrer rasanten Talfahrt nicht die besten Argumente für ein „Happy End“ gesammelt haben. Um in Bochum nicht die sechste Niederlage nacheinander zu kassieren, „müssen wir defensiv einen Schritt in die andere Richtung tun“, verdeutlicht Eichner: „So, wie wir es im ersten Drittel der Saison getan haben.“ Außerdem müsse seine Mannschaft „mehr Fußball spielen“ als zuletzt: mutiger, mit mehr Selbstvertrauen.
Der Ausfall etlicher Stammkräfte sei wieder einmal eine Chance für die Spieler, die sich bisher unterschätzt fühlen. Für die, deren Ansprüche höher sind, als es die Spielminuten anzeigen. Jedoch sei so, dass neben Schleusener kein KSCler, weder Shio Fukuda noch Leon Opitz noch Roko Simic oder Philipp Förster „nachhaltig Spuren hinterlassen“ hätten.
Ähnliches gilt für Andreas Müller im defensiven Mittelfeld: „Das erste halbe Jahr ist für ihn sicher nicht zufriedenstellend verlaufen“, weiß sein Trainer.
Dazu, ob sich aus der aktuellen Personalnot – auch und gerade was die Innenverteidigung anbelangt – in der Winterpause eine „Nachverpflichtung“ ergibt, äußerte sich Eichner nicht. Ihm ist erst einmal wichtig, dass Ben Farhat und Egloff beim Trainingsauftakt am Samstag, 3. Januar, wieder voll trainings- und dann auch spielfähig sind. Ihre kreativen Qualitäten befreiten auch die derzeit sozusagen gefesselten Möglichkeiten anderer Spieler wie beispielsweise Kapitän Marvin Wanitzek.
Mögliche KSC-Aufstellung:
Bernat – Jung, Rapp, Beifus, Herold – Pinto Pedrosa, Burnic, Müller, Wanitzek – Simic, Förster
