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Enzkreis -  30.09.2019
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Gedenken an Werner Lutz, einen Wegbereiter des Enzkreises

Pforzheim/Enzkreis. Werner Lutz, ein echter Kämpfer für das Umland, hat den Weg vom Kreis Pforzheim zum Enzkreis mitgeprägt. Am Dienstag wäre der 2009 verstorbene Alt-Landrat 100 Jahre alt geworden.

Jede Menge Zündstoff unterm Dach der Kieselbronner Turnhalle: Im Mai 1971 reden sich dort Pforzheims Landrat Werner Lutz, Pforzheims Oberbürgermeister Willi Weigelt, die Landräte der Kreise Vaihingen und Calw, viele Bürgermeister und Dieter Roser vom Innenministerium die Köpfe heiß. Es geht um nichts weniger als die endgültige Gestalt des entstehenden Enzkreises und des Stadtkreises Pforzheim.

Damals tobten teils erbitterte Kämpfe. Beispielsweise um Eutingen, ausgerechnet Werner Lutz‘ Eutingen, wo er bis zu seinem Tod 2009 lebte. Die Eutinger tendierten 1971 zum künftigen Enzkreis – und sprachen über einen Zusammenschluss mit Kieselbronn, Niefern und Öschelbronn. Lutz sperrte sich gegen die „Wegnahme von bedeutenden Gemeinden“ und die „Aushöhlung der Finanzkraft des Landkreises“, wie PZ-Redakteur Sepp Benke damals schilderte. Auf der anderen Seite kämpfte OB Weigelt ähnlich emotional: „Die Stadt soll sich ständig aus der Brust saugen lassen und im übrigen schlägt man die Tür zu.“

Heute wäre Werner Lutz, der letzte Landrat des alten Kreises Pforzheim, 100 Jahre alt geworden. Viele verbinden ihn noch immer vor allem mit den heißen Jahren der Kommunalreformen, die Baden-Württembergs Landkarte kräftig durcheinanderwirbelten. Lutz verteidigte Kieselbronn, Ispringen und Niefern aus seinem Landkreis vor Pforzheimer Interessen (auch die Birkenfelder, die vom Kreis Calw zum Enzkreis kamen, bewahrten ihre Selbstständigkeit), doch er verlor Würm, Hohenwart, Huchenfeld, Büchenbronn und Eutingen an Pforzheim sowie Ittersbach an den Kreis Karlsruhe. Am Ende hatte er dennoch die Weichen für einen starken Enzkreis gestellt. Als der 1973 startete, war Werner Lutz nicht mehr an Bord. Zur Überraschung und zum Bedauern vieler hatte sich der damals 53-Jährige nicht zur Wahl gestellt.

Mehr lesen Sie am Dienstag, 1. Oktober, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.

Autor: hei