Gefährliche Situationen auf Enztalradweg: Rasende Radler contra Reiter
Bad Wildbad. Auf E-Bike-Fahrer ist Alexandra Kionka, die Inhaberin des Islandpferdegestüts Enztalhof bei Sprollenhaus, gar nicht gut zu sprechen. Zumindest nicht auf diejenigen, die ohne Rücksicht auf Verluste den am Gestüt vorbeiführenden Enztalradweg entlang brettern. Mehrfach sei sie mit ihren Reitschülern in äußerst gefährliche Situationen geraten, weil motorisierte Radfahrer viel zu schnell den Hang heruntergesaust kamen und die Pferde erschreckt hätten, erzählt die erfahrene Reitlehrerin.
„Das ist einfach rücksichtslos“, ärgert sie sich. Im Bereich des Hofes seien neben den Reitschülern auch viele Eltern mit Kinderwagen unterwegs. Sie mag sich gar nicht vorstellen, was passieren kann, wenn diese unvorsichtigen Radfahrer mit einem Kinderwagen zusammenprallen oder die kleinen Reitschüler vom Pferd holen. Selbst erfahrene erwachsene Reiter von ihrem Gestüt würden den Weg inzwischen meiden, aus Angst vor Unfällen. Sie selbst war mit zwei jungen Pferden unterwegs, die naturgemäß schreckhafter sind als ältere Pferde. Aufgeschreckt durch einen rasenden Radler konnte sie die Tiere kaum noch halten.
Und noch einen Aspekt mit Gefahrenpotenzial bringt Kionka ins Spiel: Unweit des Hofes befindet sich der große Holz-Nasslagerplatz, der von Lastwagen angefahren wird. Eine Begegnung zwischen Lkw und Radfahrer könnte schlimm enden.
„Der Enztalradweg ist für alle da, auch für Wanderer und Reiter“, betont die Gestütsbesitzerin und appelliert an die Vernunft der E-Bike-Fahrer, die viel zu oft ihr motorisiertes Gefährt falsch einschätzen würden.
