Geldautomat in Wiernsheim gesprengt und Unfall verursacht: Zwei Tatverdächtige festgenommen
Wiernsheim/Heilbronn. In der Nacht vom Freitag auf Samstag wurde gegen 2 Uhr ein Geldautomat in Wiernsheim gesprengt. Auf der Flucht verursachte das Tatfahrzeug einen schweren Unfall. Dies gibt das Landeskriminalamt am Samstagvormittag bekannt.

Nach Tatvollendung seien die drei Verdächtigen zunächst in einem dunkelgrauen Volkswagen-Golf geflüchtet. Im Rahmen der Fahndungsmaßnahmen konnte dieses Auto gegen 2.40 Uhr im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Heilbronn lokalisiert werden. Den Anhaltesignalen der Polizei wurde laut LKA keine Folge geleistet und die Tatverdächtigen versuchten sich der Festnahme durch Flucht zu entziehen.
Beim Versuch an der Anschlussstelle Sinsheim-Steinsfurt auf die A6 in Richtung Mannheim aufzufahren, habe der Volkswagen einen Streifenwagen gerammt und fuhr dann in die entgegengesetzte Richtung auf die A6 in Fahrtrichtung Nürnberg auf. Das Auto konnte dann kurzfristig auf dem Rastplatz Bauernwald gestoppt werden. Hierbei flüchteten zwei der Tatverdächtigen zu Fuß, konnten jedoch durch Kräfte der Heilbronner und Mannheimer Polizei festgenommen werden, so das LKA. Der Fahrzeugführer setzte seine Fahrt jedoch weiter in entgegengesetzter Fahrtrichtung in Richtung Untereisesheim fort.


Kurz darauf kollidierte der VW in Höhe Heilbronn-Biberach frontal mit einem unbeteiligten Fahrzeug. Durch den wurden die beiden Fahrzeuginsassen des Kleintransporters, ein 45-jähriger und ein 47-jähriger Mann sowie der Fahrer des Volkswagens schwer verletzt. Eines der Fahrzeuge geriet in der Folge in Brand und musste durch die Feuerwehr gelöscht werden, wie das LKA mitteilt.
Der Unfallort ist aktuell weiträumig abgesperrt und die Vollsperrung der Autobahn dauert vermutlich noch längere Zeit an. Alle Unfallbeteiligten wurden zur weiteren medizinischen Versorgung in umliegende Krankenhäuser verbracht.
Im flüchtigen Tatfahrzeug sei außerdem Sprengstoff gefunden worden. Neben den hinzugezogenen Entschärfern des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg befindet sich die Tatortgruppe des LKA BW am Unfallort zur 3D-Tatortvermessenung. Der Entschärfungsdienst konnte bislang ein Sprengstoffpaket aus dem Fahrzeug bergen und entschärfen. Die Maßnahmen am Ereignisort sowie am stark unfallbeschädigten Tatfahrzeug dauern noch an.
In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Karlsruhe - Außenstelle Pforzheim und den Polizeipräsidien Pforzheim und Heilbronn wurden die Ermittlungen durch das LKA übernommen. Die zwei zu Fuß geflüchteten 21-jährigen Tatverdächtigen werden im Verlauf des Wochenendes dem Haftrichter vorgeführt. Beide Tatverdächtige sind niederländische Staatsangehörige mit nordafrikanischem Migrationshintergrund. Bezüglich des schwer verletzten Fahrers sei die weitere Entwicklung seines Gesundheitszustandes abzuwarten.