Geschäftsführer Axel Hofsäß verteidigt VPE
Enzkreis/Pforzheim. Der Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis (VPE) wehrt sich gegen die Aussage des Landesvorsitzenden des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), Matthias Lieb. Dieser hatte dem VPE vorgeworfen, den „Nahverkehr nur verwaltet und kostenoptimiert“ zu haben. Man habe „Buslinien ausgedünnt und gleichzeitig die Fahrpreise erhöht“. Seit 2008 habe der VPE rund 13 Prozent der Fahrgäste verloren. VPE-Geschäftsführer Axel Hofsäß hält dagegen.
Zwischen Dezember 2013 und Dezember 2016, so Hofsäß, seien 180.000 Streckenkilometer gestrichen worden – meist aufgrund mangelnder Nachfrage der Nutzer. Mit Blick auf die Bezuschussung durch öffentliche Gelder seien diese Kürzungen angebracht gewesen.
Mit Blick auf die Bezuschussung durch öffentliche Gelder seien diese Kürzungen angebracht gewesen. Im Gegenzug sei zwischen 2007 und Dezember 2012 ein Netzausbau bei stark nachgefragten Regionalbussen 181.000 Kilometer hinzugekommen. Bis Ende 2017 seien weitere 396.000 Kilometer Neuleistungen bei Busunternehmen bestellt worden. Zum Dezember 2018 kämen 100.000 Kilometer im Raum Birkenfeld/Neuenbürg/Straubenhardt und 40.000 im Raum Mühlacker hinzu. „Saldiert man diese Werte, wurde der Busverkehr von Dezember 2013 bis Dezember 2018 um 537.000 Kilometer erheblich ausgebaut“, so Hofsäß. Von einer Ausdünnung der Buslinien könne keine Rede sein. Der Rückgang der Fahrgäste hänge an anderen Problemen. Hofsäß nennt die Streiks im Zuge der Privatisierung des Stadtbusverkehrs in Pforzheim 2016 sowie weniger Schüler. Der VPE liege mit 111 Fahrten pro Einwohner im Jahr im Durchschnitt aller Verbünde im Land. Das von Lieb vorgeworfene „kostenoptimierte Arbeiten“ nehme der VPE als „schönes Kompliment“ entgegen.