Gemeinden der Region
Niefern-Öschelbronn -  08.06.2018
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Gipfeltreffen für mehr Lärmschutz an der A8

Pforzheim/Enzkreis. Für die Anwohner der A8 im Enztal ist der Schutz vor Verkehrslärm ein Dauerbrenner. Zuletzt nahmen neue Vorstöße für zusätzlichen Lärmschutz noch einmal Fahrt auf. Gestern Abend setzten sich bei einem Gipfeltreffen im Büro des Regionalverbands in Pforzheim Bürgermeister, Abgeordnete und Chefplaner des Regierungspräsidiums (RP) an einen Tisch, um über aktuelle Vorschläge für Eutingen und Niefern zu reden. Ob das RP alle Ideen für höhere Schutzwälle oder Wände umsetzen kann, ist noch offen.

Mit einem Kunstgriff hatte Erik Schweickert (FDP), Landtagsabgeordneter aus Niefern und Stellvertretender Bürgermeister, vor über einem Jahr den Stein ins Rollen gebracht. Er schlug vor, überschüssiges Erdmaterial, das beim Ausbau der A8 aufkommt, an Ort und Stelle für Wälle wieder zu verwenden. Der Kniff: Das Land spart im Gegenzug hohe Kosten, müssten doch andernfalls die Erdmengen aufwendig wegtransportiert werden. Schweickert und FDP-Landtagsfraktionschef Hans-Ulrich Rülke sowie die Bundestagsabgeordneten Katja Mast (SPD) und Gunther Krichbaum (CDU) riefen zu dem gestrigen Gipfelgespräch auf. Für Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) kam Baubürgermeisterin Sibylle Schüssler (Grüne). Mit dabei waren auch Eutingens Ortsvorsteher Helge Hutmacher und Kieselbronns Bürgermeister Heiko Faber. Vom RP kamen Abteilungsleiter Jürgen Skarke und A8-Projektchef Timo Martin zum gastgebenden Regionalverband um Verbandsdirektor Matthias Proske. Landtagsabgeordnete Stefanie Seemann (Grüne) hatte eine Mitarbeiterin berufen.

Das RP zeigte sich gestern erneut gesprächsbereit. Frühzeitig hatten die Planer bereits Niefern-Öschelbronn signalisiert, dass sie Schweickerts Idee für bis zu zehn Meter hohe Erdaufschüttungen folgen können. Die örtlichen Verwaltungen müssten dafür aber die nötigen baurechtlichen Voraussetzungen schaffen. Auf diesem Weg sind das Nieferner Rathaus und der Gemeinderat schon sehr weit. Die Gemeinde verhandelt bereits mit Eigentümern der Felder dort.

In Pforzheim sieht das anders aus. Die Stadtverwaltung kam kürzlich im Gemeinderat nicht mit ihrem Antrag durch, das Thema abzuhaken. Rülke appellierte erneut ans Rathaus, dass Pforzheim „endlich beim zusätzlichen kommunalen Lärmschutz nachziehen soll“. Jüngst schrieb die Landesregierung an Rülke und Schweickert, dass die neue B 10-Brücke, die rund sieben Meter höher verläuft, bereits beim A 8-Ausbau so ausgelegt werde, dass auch nachträglich eine knapp fünf Meter hohe Schutzwand möglich wäre. So ein Zusatz koste rund 450.000 Euro.

Eine Lücke im Lärmschutz bei der A8 Pforzheim-Ost zwischen der Enz- und der B10-Brücke wäre nur schwer vermittelbar. „Wir setzen uns für ein umfassendes Lärmschutzkonzept für die betroffenen Anwohner ein“, so die Abgeordneten Krichbaum, Mast, Rülke und Schweickert gestern Abend vor der Gipfelrunde der PZ.

Autor: Ralf Steinert