Glücksparty in Schömberg: Hitze als Partybremse – und doch glückliche Gesichter
Schömberg. „Es ist die Hitze“, vermutet Udo Bertsch, Chef des Schömberger Modehauses. Vor allem in den Abendstunden blieben die Besucher der Glücksparty am vergangenen Freitag fern und in den Geschäften bestimmte weitgehend gähnende Leere das Geschehen. Gänzlich unzufrieden zeigten sich die Geschäftstreibenden aber nicht, denn tagsüber wechselten zahlreiche Artikel den Besitzer und zuletzt sei durchaus eine Rückkehr zur Normalität erkennbar. „Die Nachfrage ist in den vergangenen Wochen wieder gestiegen“, erklärt Bertsch.
Dies bestätigt Ulrike Mayrhofer bei „Primavera“. „Tatsächlich kommen wieder mehr Kunden“, so Mayrhofer. Dabei betont sie insbesondere die Diszipliniertheit der Kunden trotz der Corona-Vorschriften und den Zusammenhalt der Schömberger Unternehmerschaft, die während Corona – bildlich gesprochen – noch mehr zusammenrückte. Zumindest ein kleiner Kreis an Personen genießt zwischen „Primavera“ und „Betten Günter“ die Cocktails von Brunhilde und Tanja Volle. „Für uns ist es selbstverständlich, dass wir die Glücksparty unterstützen“, verrät Brunhilde Volle.
Voller Freude strahlt auch Harald Wallisch. Zum 1. April übernahm er zusammen mit seiner Lebensgefährtin das Bettengeschäft Günter. Doch Corona verhinderte die Eröffnung bis zum 20. April. „Natürlich hätten wir uns den Start anders vorgestellt, aber nun bin ich glücklich, überhaupt im Geschäft zu stehen“, so Wallisch. Für ihn war es wichtig, trotz der erschwerten Bedingungen die Tradition des Unternehmens fortzuführen, denn sonst wäre das traditionsreiche Bettenunternehmen wahrscheinlich aus Schömberg verschwunden. Lobende Worte gibt es von ihm über die Gemeinde Schömberg, die in der Krise unterstützte.
Wichtige Veranstaltungen
„Es ist wichtig, dass solche Veranstaltungen angeboten werden“, erklärt Marina Moser, Leiterin der Touristik und Kur. Zwar hätte sie sich mehr Zulauf erwartet, doch dafür macht sie wie die Unternehmer vor allem die Hitze verantwortlich. Deshalb hat Frank Karnasch Inhaber von „Blaich – der Sportpartner“ und „Blaich – der Schuhpartner“ seine Geschäfte bereits vor 22 Uhr geschlossen. „Seit 18 Uhr ist deutlich weniger los und es hat sich nicht mehr gelohnt“, stellt er klar. An den Mühen der Unternehmer hat es sicherlich nicht gelegen, denn diese werden immer wieder gelobt. „Das Eis und der Flammkuchen sind lecker“, schmunzelt Saskia Weber aus Bad Liebenzell. Deshalb wollen die Händler den Kopf nicht in den Sand stecken, bereits am 4. September soll die Glücksparty fortgesetzt werden.
Dort sicherlich dabei sein wird Christoph Eck, Inhaber des Hotels Haus am Kurpark. Im vergangenen Jahre hatte er den Kaffee-Gässle-Grillwagen übernommen. Anders als in den Geschäften war bei Ecks Gästen in den Abendstunden der Hunger nach einer Thüringer Wurst groß. „Es freut mich, dass immer wieder neue Gesichter hier sind“, so Eck. Eck möchte mit kurzfristigen Aktionen gegen die Corona-Krise ankämpfen.