Gold in Riga: Basketballer erobern EM-Titel
Deutschland hat das seltene Double aus WM- und EM-Titel perfekt gemacht und einen famosen Basketball-Sommer gekrönt. In einem elektrisierenden Endspiel übernimmt Schröder am Ende das Kommando.

In einem elektrisierenden Endspiel hat sich das Team um NBA-Profi Franz Wagner in Riga gegen die Türkei mit 88:83 (40:46) durchgesetzt und damit den zweiten EM-Titel nach 1993 gefeiert. Zuletzt hatte Spanien gleichzeitig den WM- und den EM-Titel inne. Der lange schwächelnde Schröder übernahm in der Schlussminute und sorgte für die entscheidenden Punkte. Später wurde er zum wertvollsten Spieler des Turniers ausgezeichnet - wie bei der WM 2023.
Nowitzki gratuliert direkt
«Europameister!!!!», schrieb die nationale Legende Dirk Nowitzki auf X. Nowitzki selbst war nie ein großer Titel mit dem Nationalteam vergönnt. Auch andere Sportgrößen wie Boris Becker gratulierten sofort. «Yessssss !!!! Wir haben gewonnen und sind Europameister!», schrieb der frühere Tennis-Star nach dem dramatischen Ende gegen starke Türken. Auch von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) gab es Glückwünsche: «Wir sind stolz auf euch, ihr seid eine Inspiration für junge Sportlerinnen und Sportler.»
Deutschland und die Widrigkeiten
Schröder hatte sich offenbar früh im Finale am Ellenbogen verletzt und schien so nicht im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein. Doch das deutsche Team hatte bislang allen Widrigkeiten getrotzt. Schon vor dem Turnier musste die Mannschaft die Absagen von Weltmeister Moritz Wagner und NBA-Champion Isaiah Hartenstein verkraften.
Zu Turnierbeginn wurde dann auch noch Bundestrainer Alex Mumbru wegen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung ins Krankenhaus gebracht, weshalb Alan Ibrahimagic das Zepter übernommen hat.
Schröder trifft 18 Sekunden vor dem Ende
Und auch dieses Mal trotzte der Weltmeister den Rückschlägen. Nach der Pause wurde Schröder besser, versenkte seinen ersten Dreier, das deutsche Team ging mit 50:49 in Führung. Auch die Rollenspieler um Bonga, da Silva und Johannes Thiemann trugen dazu bei, an den starken Türken dranzubleiben.
Doch die Türkei hielt - angetrieben von tausenden türkischen Anhängern in der Arena - erbittert dagegen und ging wieder mit 61:55 in Führung. Sogar der nach wie vor geschwächte Mumbru versuchte das Team von der Seitenlinie wieder auf Kurs zu bringen.
Im Schlussviertel pfiffen und buhten die türkischen Fans noch lauter, ihr Team führte mit sechs Zählern. Doch Deutschland wehrte sich und übernahm dreieinhalb Minuten vor Schluss wieder die Führung. Es ging bis zum Ende hin und her - dann verwandelte Schröder 18 Sekunden vor dem Ende den entscheidenden Wurf.
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