Golden Sunday: Vom Online-Klick zum Shopping-Glück
Pforzheim. Die Scheinwerfer sind an, die Nase gepudert, die Frisur sitzt – die Moderation des Golden Sundays an diesem sonnigen Sonntag kann beginnen. Den Anfang machen WSP-Chef Oliver Reitz und TV-BW-Moderatorin Barbara Dettinger. Sie führen mit Charme souverän durchs fünfstündige Shopping-Event. Der erste digitale verkaufsoffene Sonntag ist für alle eine Premiere – „ein sorgfältig geplantes Abenteuer“, wie Reitz sagt.









































Es wird über die Kreativität des stationären Handels gesprochen, über die EM zwischendurch gefachsimpelt, fleißig Buchstaben im Rahmen des PZ-Gewinnspiels aufgedeckt und zu den Witzen von Oliver Gimber gelacht. Genauso schick und fast ohne Lampenfieber taucht Oberbürgermeister Peter Boch als Gast im TV-Studio auf. Er zeigt sich über die Idee des Golden Sunday begeistert – auch über die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Stadt, PZ-Medien und dem Einzelhandel sowie den Sponsoren, die das innovative Projekt schnell auf den Weg brachten.
Boch: Händler meistern Krise
Lobende Worte gibt es insbesondere für die Händler. Die Krise hätten sie „super gemeistert“, sagt Boch. „Die Ärmel wurden hochgekrempelt, sie haben sich des Themas angenommen und sind mit Willens-, Schaffenskraft und unternehmerischen Mut nach Außen gegangen.“
Während vor dem Greenscreen die Moderatoren die Produktvideos einführen, geht es hinter den Kulissen im PZ-Forum, das an diesem Tag einem Headquarter gleicht, hoch her: Unter der Federführung des Projektleiters Marco Kraus werden Probleme bei der Bestellung behoben, die Kommunikationsagentur Unit08, ein Tochterunternehmen von PZ-Medien, schaut, dass es alles rund läuft auf der Website: Mehrere Tausend Menschen besuchen im Verlauf des Nachmittags die Webseite www.golden-sunday.de und verweilen durchschnittlich sechs Minuten – für das Projekt ein Erfolg. Aus dem Fachjargon übersetzt, heißt das, dass die Zuschauer sich genau informieren und stöbern.
Szenenwechsel: Voller Vorfreude wartet das Logistik-Team der Pforzheimer Zeitung auf der Wilferdinger Höhe auf die ersten Bestellungen – diese kommen reichlich an. Nicht mal eine Stunde nach dem Startschuss um 13 Uhr sind bereits 30 Aufträge eingegangen, berichtet Stephan Schulz, Geschäftsführer der PF-Logistik. Also ab in den Wagen und erst einmal bei den Händlern die Waren abholen.
Staunen und schöne Pakete
Das Möbelzentrum Pforzheim ist die erste Anlaufstelle. Sebastian Haase und sein Team sind bereit. „Es ist eine geile Sache und sowas gab es in Pforzheim bis jetzt noch nicht“, sagt der Vertriebsleiter während die Topf-Sets in den PZ-Transport verfrachtet werden.
Der Feinkostladen Müssle im Herzen von Pforzheim hat ordentlich zu tun. Liebevoll verpackte Pakete mit dem gewissen Etwas werden von Max Müssle und seinen Helfern vorbereitet. Hier wird die Arbeit aufgeteilt, damit alles gut organisiert ist. Die einen packen, die anderen schreiben Rechnungen. „Es ist wirklich schön, dass das Angebot so angenommen wurde“, sagt Müssle.
Die Vielzahl der Bestellungen stellt auch für das Logistik-Unternehmen eine Herausforderung dar: Zusätzlich zu den bestehenden zwei Fahrern werden noch zwei weitere angefordert – so enorm ist die Kundennachfrage. Lieferscheine müssen nach Bezirken geordnet werden, damit die Auslieferung effizient und schnell erfolgen kann. Darum kümmern sich neben Stephan Scholz, seine Tochter Alisa Scholz und die Spediteure Pascal Papadopoulos und Sascha Busch.
Nachdem alles im Sprinter verladen ist, geht die erste Tour nach Keltern. Dort freuen sich über eines der individuell gestalteten Pakete Dr. Joachim Martin und seine Frau – auch wenn diese zum Zeitpunkt der Zustellung gar nicht zu Hause ist. Sie befindet sich noch im Zug von Norddeutschland zurück in die Heimat. Von dort aus habe seine Frau reichlich bestellt, sagt Martin. Nun kann der Arzt es kaum erwarten, die Leckereien mit seiner Frau nach ihrer Ankunft am Abend genießen zu können. Bis dahin leistet ihm noch seine Golden-Retriever-Hündin Joy Gesellschaft, die neugierig ihre Nase in die Tüten steckt und schnuppert.
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Wiederholung wäre möglich
Die 24-jährige Kim Rolle hat den Golden Sunday als Chance gesehen, sich selbst und einer anderen Person eine Freude zu machen. Sie hat gleich zwei Geschenkpakete bei Vom Fass bestellt. Hätte der Golden Sunday in der Stadt stattgefunden, wäre Rolle nicht hingegangen. Das sei ihr zu heikel gewesen, sich in einer Menschenmenge zu bewegen. Die 24-Jährige könne sich vorstellen, dass beides in Zukunft parallel ablaufe: der verkaufsoffene Sonntag in der Stadt und das Online-Angebot. Das PZ-Medienhaus wäre jedenfalls für eine zweite Runde gerüstet.
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