Grüngutannahmestelle in Büchenbronn eröffnet
Pforzheim-Büchenbronn. Wer in Büchenbronn in Zukunft seinen Grünschnitt loswerden möchte, der hat nun deutlich kürzere Wege vor sich. Im hinteren Bereich des Parkplatzes am Herrmannsee wurde am Freitag die neue Grünschnittannahmestelle eröffnet.
Sie besteht aus einem mit Betonblöcken eingefassten Bereich, in dem Baum-, Strauch- und Heckenschnitt abgelegt werden kann, und einem flachen Container für Grasschnitt. In seiner kurzen Rede spielte OB Peter Boch augenzwinkernd darauf an, dass er zu Beginn seiner Amtszeit gesagt habe, er werde schnell für einen solchen Platz sorgen: „Das ist jetzt sechs Jahre her.“
Bereits seit Jahren gestaltet sich die Grüngutabgabe in Pforzheim schwierig. Lange war Pforzheim ohne eigenen Häckselplatz, die Bürger der Stadt fuhren ins Umland, um ihren Grünschnitt loszuwerden – bis der Enzkreis dem ganzen 2014 mit einiger Vehemenz den Riegel vorschob. Schließlich werden die Plätze vom Kreis und dessen Bürgern bezahlt und nicht von den Pforzheimern. Seitdem wird gerade in den stadtnahen Kommunen strenger kontrolliert (die PZ berichtete).
Gerade die Büchenbronner nutzten aufgrund der räumlichen Nähe den Engelsbrander Häckselplatz mit, weshalb es sogar Gespräche zwischen Stadt und Gemeinde gab, die letztlich jedoch keine Mitnutzung des Gemeindehäckselplatzes ermöglichten. Für eine Verbesserung der Lage, allerdings vor allem im Südosten der Stadt, sorgte die Eröffnung der Annahmestelle in Huchenfeld im Herbst 2020. Drei Jahre später ist nun Büchenbronn am Zug.
FFH-Gebiet als Hindernis
Wie Jürgen Förschler, Amtsleiter der Technischen Dienste, am Freitagnachmittag deutlich machte, ist eines der größten Probleme, dass Büchenbronn „der schönste Ortsteil ist und auch bleiben soll.“ Er spielte damit auf die zahlreichen FFH-Gebiete rund um den Ort an, die seit langem ein Hindernis – sei es für einen Häckselplatz oder eine Grünschnittannahmestelle – darstellen. Ein halbes Dutzend Standorte seien über die Zeit hinweg geprüft worden, Ende 2017 sah es sogar danach aus, als ob es keinerlei Möglichkeit gebe. „Ich habe mich dann selbst an die Kataster gesetzt“, so Förschler – und er wurde fündig. Auch Ortsvorsteher Bernhard Schuler zeigte sich froh, dass endlich eine Lösung gefunden wurde, und bedankte sich explizit bei Förschler für dessen langen Atem.
Zu den zuletzt geäußerten Protesten, etwa durch den Besitzer der benachbarten Gaststätte „Am Herrmannsee“, Lothar Bischoff (die PZ berichtete), die Annahmestelle betreffend, sagte er: „Dass der Nachbar sich dagegen wehrt, ist in meinen Augen in Ordnung.“ Es sei immer öfter der Fall, dass Nachbarn Projekte verhindern wollen, die direkt vor ihrer Haustür umgesetzt werden sollen. Bischoff hat Beschwerde bei Gericht eingelegt (die PZ berichtete).
Der Grünschnittplatz wird durch die Ortsverwaltung Büchenbronn verwaltet und kann in der Sommerzeit werktags von 8 bis 20 Uhr angefahren werden. Während der Winterzeit ist dies von 8 bis 16 Uhr der Fall. Sonn- und feiertags ist die Anlage geschlossen. Der Platz soll regelmäßig kontrolliert und abgeräumt werden.
