Haushalt in Neuhausen: Historisch schlechtes Etat-Ergebnis
Neuhausen. Bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung hat der Neuhausener Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den Haushalt 2021 verabschiedet – mit einem „historisch schlechten Ergebnis“, so Kämmerer Ralf Hildinger.
Er rechnet mit einem Defizit im Ergebnishaushalt von nicht ganz 1,02 Millionen Euro, was FWV-Gemeinderat Reinhold Auer dazu veranlasste, erstmals gegen den Haushalt zu stimmen. Er monierte, dass die Gemeinde angesichts der Haushaltslage zu viel Geld ausgebe. Bereits in der Vorberatung hatte sein Fraktionskollege Martin Volz von einem Luxus-Problem Neuhausens gesprochen.
Ganz so wollte Bürger-für-das- Biet-Gemeinderat Rolf Späth das jedoch nicht stehenlassen. „Tatsache ist, wir haben im Ergebnishaushalt ein Defizit von mehr als einer Million Euro“, sagte er. Fügte jedoch an, dass vergleichbare Gemeinden wie Heimsheim oder Tiefenbronn ein weitaus deutlicheres Minus bei gleichzeitiger Kreditaufnahme zu schultern hätten. „Wir nehmen keine Kredite auf“, sagte er. Seine Analyse: Neuhausen habe Glück und könne Boden verkaufen. Das dafür veranschlagte Sonderergebnis beträgt knapp 2,5 Millionen Euro und muss mit dem Defizit des Ergebnishaushalts verrechnet werden. Schließlich werden rund 557.000 Euro aus dem Grundverkauf sowie knapp 459.000 Euro Rücklagen aus Überschüssen zum Ausgleich des Defizits verwendet.
Das sei zwar gut, so Späth. Jedoch werde nicht die Vorgabe erfüllt, einen Haushalt aufzustellen, der die nächste Generation entlastet. Denn die Rücklagen aus Überschüssen des ordentlichen Ergebnisses werden voraussichtlich auf null Euro verringert. „Das ist weder ein Luxusproblem, noch haben wir zu viel Geld“, so Späth in Richtung der FWV-Räte. Und er unterstrich, dass er nicht bereit sei, Einsparungen bei der Infrastruktur hinzunehmen.
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