Heike Theilmanns Wasser-Motive schmücken Birkenfelder Rathaus
Birkenfeld. Ein Kind in Schwimmweste, ein Segelboot im Sturm, ein Porsche mit Surfbrett auf dem Dach. In wirklich allen der 41 Bilder von Heike Theilmann, die seit Donnerstag im Rathaus in Birkenfeld zu sehen sind, ist das Thema Wasser unmittelbar präsent. Dem Betrachter zeigt sich das Element mal freundlich, mal kraftvoll – aber genauso grausam und tödlich.
„Man spürt fast die kühle Brise“, freute sich Bürgermeister Martin Steiner angesichts der Temperaturen der Woche über das aufgehängte Nass in den Gängen seiner Stadtverwaltung. Auch die Mitarbeiter seien begeistert. Dass Kunst gerade am Arbeitsplatz einen positiven Effekt haben kann, davon ist Künstlerin Theilmann überzeugt. „Ein Bild sollte in wirklich jedem Büro hängen“, sagt die 53-Jährige.
Nicht alle ihre Bilder laden dabei zu heiterer Stimmung ein. Dass das Wasser auch eine ganz andere, düstere Seite hat, zeigen ihre Gemälde im Erdgeschoss: Ein Flüchtlingskind in Nahaufnahme blickt ins Ungewisse. Vor allem durch ihre Tätigkeit im Kindergesundheitsdienst des Landratsamts wurde Theilmann 2015 mit der Problematik konfrontiert. Sie traf sich öfter mit geflüchteten Familien – und verbildlichte ihre Geschichten. „Wir leben in Zeiten, in denen Politiker auf ihrer Terrasse erschossen werden“, mahnt Theilmann. Dabei sucht sie explizit keine politische Auseinandersetzung mit dem Thema, sondern eine künstlerische – oder wie sie es ausdrückt: „eine menschliche“.
Genau über diese Bilder, die zuvor schon in Ispringen zu sehen waren, wurde Bürgermeister Steiner auf Theilmann aufmerksam und lud sie ein, auch in Birkenfeld auszustellen. Aber auch über die Grenzen des Enzkreises hinaus hat sich Theilmann einen Namen gemacht.
Nicht nur eine Galerie in München nimmt ihr regelmäßig Bilder ab, sondern auch im Hamburger und Kieler Rathaus hingen ihre Wasser-Bilder schon.