Gemeinden der Region
Heimsheim -  03.06.2018
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Heimsheim kann sich weiterhin „Fairtrade-Stadt“ nennen

Wem Renate Niehaus Kaffee anbietet, der kann sicher sein, dass dieser aus fairem Handel ist. Ebenso die Schokolade. Die Heimsheimer SPD-Gemeinderätin beschäftigt sich seit Jahren damit, woher die Dinge ihres Alltags kommen und wie sie hergestellt werden.

Sie war es auch, die in der Stadtverwaltung den Anstoß gab, sich auch auf kommunaler Ebene dem fairen Handel anzunehmen. „Nur mit breiter Unterstützung ist es möglich, das Bewusstsein in der Bevölkerung zu verändern“, sagt Niehaus. Der Gemeinderat beschloss 2012, „Fairtrade-Stadt“ werden zu wollen. 2014 gab es die Auszeichnung als 254. Kommune bundesweit. Inzwischen sind es mehr als 530. Und Heimsheim erfüllte 2016 und nun erneut die erforderlichen Kriterien, um weiterhin den Beinamen tragen zu dürfen. Niehaus, Teil der Steuerungsgruppe, sieht erste Erfolge: „Aber es bleibt eine Nische.“ Sie will mehr erreichen, als nur den entsprechenden Kaffee und die Limo bei öffentlichen Anlässen auszuschenken. So könnte bei städtischen Bauarbeiten darauf geachtet werden, dass die Steine nicht von Kinderhand produziert wurden. „Wir brennen vor Ideen, aber natürlich hat die Verwaltung auch anderes zu tun, als sich nur damit zu beschäftigen.“

Teil des Schulunterrichts

Daher liegt es weiterhin stark an den Ehrenamtlichen der Steuerungsgruppen. Für den Herbst ist ein Filmabend mit Diskussion über die Produktionsbedingungen bei fairer Mode geplant. „Und an der Ludwig-Uhland-Schule gibt es engagierte Lehrer, die das Thema mit uns im Unterricht integrieren wollen“, freut sich Niehaus, so auch jüngere für fairen Handel zu sensibilisieren.

Dass sich das ganz langsam entwickeln muss, merkt auch Dorothea Brandauer. Sie ist im Rathaus Mühlacker – seit 2013 „Fairtrade-Stadt“ – dafür zuständig, die Aktivitäten zu koordinieren. „Die Schulen, Vereine, Kirchen und der Eine-Welt-Laden unterstützen uns sehr.“ Denn es sei nicht immer einfach, Partner im Einzelhandel oder der Gastronomie zu finden. Dabei müssten bei Restaurants nur zwei Produkte auf der Speisekarte fair gehandelt sein. „Es reicht schon bei den Gewürzen, dann noch ein Tee oder Kaffee und der Anfang ist gemacht“, so Brandauer. Ein Anfang, der in ihren Augen die Chance eröffnet, für ein allgemeines Umdenken.

Autor: Carolin Kraus