Historische Elemente zeugen von Steinhauer-Gewerbe
Karlsbad-Ittersbach. Seit Jahren befasst sich der Heimatverein Karlsbad mit Sitz in Ittersbach mit dem Erhalt historischer Bauelemente. Im Blickpunkt stehen immer wieder die Nachlässe aus dem ehemaligen örtlichen Steinhauergewerbe in alten, zum Abriss anstehenden Gebäuden.Als jüngstes Relikt wurde auf dem Gelände des Lehrgartens des Obst- und Gartenbauvereins Ittersbach ein knapp drei Meter langer, über eintausend Kilogramm schwerer Sandsteintrog installiert.
Er stammt aus dem zum Abriss anstehenden Anwesen an der Langen Straße in Ittersbach des im vergangen Jahr verstorbenen Gustav Mitschele. Den Impuls für den Erhalt gaben seine Söhne Hans und Georg. „Dieses Zeugnis der früheren örtlichen Steinhauerei dient jetzt nicht nur als rein museales Element, sondern wieder als Wassertrog zur Bewässerung des Lehrgartens. Hinzu kommt, dass er von der historischen Blumenstielquelle, die ab 1895 Ittersbach mit Wasser versorgt hat, gespeist wird“, so der Vorsitzende des Heimatvereins, Markus Gossenberger. Bürgermeister Jens Timm betonte, dass die Vereine ein Stück Heimatgeschichte präsentieren und für die Nachwelt bewahren.
Nach den Erzählungen und historischen Fotos dürfte der Trog über 250 Jahre alt sein. Bei den Mitscheles diente er ab etwa 1900 als Pferde- und Viehtränke und ist Zeugnis der ehemals blühenden Steinhauergemeinde Ittersbach. Die ältesten mit Jahreszahlen versehenen Steinelemente gehen zurück in die Zeit um 1500.
Durch die Verwerfungen des Pfinzgrabens befindet sich der obere Buntsandstein dort relativ dicht unter der Oberfläche. Er war somit für den Abbau ohne große Schwierigkeiten zu erreichen. So gab es noch im Jahr 1890 im Ort über 30 Steinhauer-Betriebe mit rund 200 Mitarbeitern – bei einer Einwohnerzahl von 550. Sie versorgten den Großraum Ettlingen, Karlsruhe und Pforzheim mit Pfinz-Sandstein. .
