Gemeinden der Region
Kieselbronn -  12.02.2021
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Höchstspannung: Kieselbronn kämpft um bessere Strommasten

Kieselbronn. Die Leitung mit teils über 90 Meter hohen Masten soll eine Lücke im Netz schließen und Strom unter Höchstspannung von 380 Kilovolt vom Umspannwerk Birkenfeld bis Ötisheim zur dort verlaufenden Fernleitung transportieren. Seit Jahren wird über die Ausgestaltung dieser Trasse gerungen, die mal nördlich, mal südlich der A8 verläuft. Besonders kritisch begleitet Kieselbronn das Projekt, weil die Leitung dem Ort und einem Kindergarten dort nahe kommt. Jetzt hat Bürgermeister Heiko Faber für die Gemeinde einmal mehr Nachbesserungen ins Spiel gebracht.

Die Gemeinde rückt sogar von einigen der neuartigen Vollwandmasten aus Beton ab, die sie selbst forciert hatte. Grund: Die Planer von Transnet BW hatten die Träger dieser Kompakttechnik breiter vorgesehen, als in Kieselbronn erhofft – gleichzeitig aber die traditionellen Stahlgittermasten aufs gleiche Maß verschlankt. Letzteres sei ein Erfolg, „der unseren Einsatz gerechtfertigt hat“, sagt Faber. Einziger Unterschied ist damit freilich nur noch der bei Stahlgitter breitere Fuß der Masten. Bleibe es dabei, wäre Kieselbronn für die traditionelle Technik nahe dem Ort. Mit einer Ausnahme: Ein Mast in einem Gemeindewaldstück Richtung Enzberg solle zwingend mit Vollwand gebaut werden, weil dort eine kleinere Standfläche Bäume rettet, schreibt Faber an die Planer. Bauteile müssten dann aber eingeflogen werden.

Gleichzeitig kämpft die Gemeinde dafür, einige ortsnahe Masten in der Höhe zu kappen. Es geht um diejenigen, die bei einer Planänderung verlegt wurden. In einem Fall wäre ein Mast zum Beispiel dem A8-Ausbau im Weg gewesen wäre – und der damit verbundenen Renaturierung des Igelsbachs, die Kieselbronn und Pforzheim gemeinsam planen. Der neue Standort sei freilich 7,62 Meter höher als der alte, argumentiert Faber. Er fordert deshalb, dieses Maß von der geplanten Masthöhe von über 92 Metern abzuziehen. Würde man das in allen Fällen von jetzt höher liegenden Standorten tun, könne das womöglich auch Ärger über von den Planern plötzlich zu Lasten von Grundstückseigentümern verbreiterten Schutzstreifen lösen, hofft die Gemeindeverwaltung.

Autor: hei