Gemeinden der Region
Neulingen -  21.01.2021
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Hohe Investitionen trotz Krise: Neulingen erwartet Defizit von 1,6 Millionen Euro

Neulingen. Mehr als zwölf Millionen Euro will die Gemeinde Neulingen bis 2024 investieren. Allein in diesem Jahr sind Investitionen in Höhe von gut vier Millionen Euro vorgesehen. Das geht aus dem Entwurf für den Haushaltsplan hervor, den Kämmerer Rolf Elsäßer bei der jüngsten Gemeinderatssitzung vorstellte, die am Mittwochabend per Videokonferenz über die Bühne ging. Bis 2024 sollen 5,1 Millionen Euro in die städtebauliche Erneuerung Bauschlotts, 1,5 Millionen in die Erschließung der Gemeindegrundstücke an der Kanalstraße für das Neubaugebiet, 1,4 Millionen in den Breitbandausbau, eine Million in eine Beteiligung an der Netze BW und 620 000 Euro in den Neubau des Trainingsplatzes auf der Sportanlage Büchig fließen.

Eine Entnahme aus dem tatsächlichen Finanzmittelbestand ist im Jahr 2021 in Höhe von 4,9 Millionen Euro geplant, sodass am Jahresende noch 3,3 Millionen übrig wären. Ende 2024 sollen noch 2,4 Millionen da sein. Eine Kreditaufnahme ist 2021 in Höhe von einer Million Euro vorgesehen, der Schuldenstand des Kernhaushalts würde damit zum Jahresende bei 1,5 Millionen Euro liegen: Macht eine Pro-Kopf-Verschuldung von knapp 233 Euro.

Der Ergebnishaushalt des vergangenen Jahres habe durch die Unterstützung von Bund und Land noch ausgeglichen werden können und schließe voraussichtlich mit einem positiven Ergebnis von 300.000 Euro ab, erklärte Elsäßer: Für 2021 gebe es aber keine Anzeichen für weitere Unterstützung. Deswegen müsse man mit einem negativen ordentlichen Ergebnis rechnen.

Im Ergebnishaushalt stehen den Erträgen von 13,7 Millionen Euro die Aufwendungen von 15,3 Millionen gegenüber, sodass unterm Strich ein Minus von 1,6 Millionen zu Buche schlägt. Der am ehesten mit der Zuführungsrate vergleichbare Zahlungsmittelfehlbetrag des Ergebnishaushalts liegt bei 1,3 Millionen Euro. Auf der Einnahmeseite rechnet Elsäßer bei der Einkommen- und Gewerbesteuer gegenüber 2019 insgesamt mit einem Rückgang von 1,3 Millionen Euro. Im Planentwurf sind die Gewerbesteuer mit 1,3 Millionen Euro, der Gemeindeanteil an der Umsatz- und Einkommensteuer mit 4,8 Millionen, die Grundsteuer mit 700.000 Euro und die Schlüsselzuweisungen des Landes mit 2,3 Millionen Euro vorgesehen.

Dem stehen auf der Ausgabenseite die Gewerbesteuerumlage (134.000 Euro), die Finanzausgleichsumlage (2,2 Millionen), die Kreisumlage (2,7 Millionen) und die Personalkosten (5,1 Millionen) gegenüber.

Autor: Nico Roller