Gemeinden der Region
Neulingen -  10.02.2021
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Hufschlag im Neulinger Forst: Tierischer Arbeitseinsatz als Alternative

Neulingen. Damit beim Holzabtransport im Wald keine Schäden angerichtet werden, darf der Boden bereits seit vielen Jahren nicht mehr großflächig mit Maschinen befahren werden. Denn Bodenschonung ist der Forstverwaltung besonders wichtig.

Daher werden alle 40 Meter sogenannte Rückegassen gebildet. Nur auf diesen darf mit dem Schlepper gefahren werden. „Holz, das nicht mit dem sieben Meter langen Rückekran direkt gegriffen werden kann, muss mittels Seilwinde oder Pferd in Gassennähe gebracht werden“, ist von Martin Schickle, seit drei Jahrzehnten Neulinger Revierleiter, zu erfahren. Dirk Höfel von der Firma Topforst mit Sitz in Niefern-Öschelbronn, legt dann die an die Ränder der Rückegassen geschleppten Stämme mit der Rückezange seines über 200 PS starken Forstspezialschleppers auf große Stapel (Polter) am befestigten Wegrand.

Seit 20 Jahren arbeitet er bei Topforst. Vor drei Jahren ist sein Kollege Pascal Wild aus Heimsheim dazugekommen, der für das Fällen und Entasten der Bäume mit der Motorsäge zuständig ist, wodurch die beiden Forstwirte quasi Hand in Hand arbeiten. Vor einem Jahr kaufte sich Wild den damals vier Jahre alten Kaltblüter „Gilles“, der inzwischen zu seinem treuen Freund und Begleiter wurde. Wild machte den Vorschlag, Stämme mit seinem Pferd aus den Kulturen an die Ränder der Rückegassen zu ziehen. „Dies wäre schonender, wie mit der Seilwinde, wo die Stämme an stehenden Bäumen streifen und Schäden anrichten könnten“, weiß Höfel. Förster Schickle war von der Idee begeistert, geht es doch um die Schonung eines sehr schönen Eichenjungbestandes. Pferd und Halter haben die „Probe aufs Exempel“ mit bis zu 500 Kilogramm schweren und zwölf Metern langen Stämmen bestanden.

Autor: Peter Dietrich