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Bad Wildbad -  24.11.2019
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Ideen, Impulse und Visionen: So soll Bad Wildbad vom verstaubten Kurbad zum zum Ausflugsziel Nummer eins werden

Bad Wildbad. Die Stadt liegt kräftig im Aufwind – das ist unbestritten. Dennoch steht Bad Wildbad vor der Frage, wie der erfolgreich eingeschlagene Weg vom klassischen Kurort alter Prägung zu einem modernen Gesundheits- und Tourismuszentrum weiterführen soll. Mit einer öffentlichen „Zukunftswerkstatt Tourismus“ am vergangenen Samstag im Forum König-Karls-Bad stellten sich Stadt und Touristik GmbH nicht nur den Herausforderungen der gegenwärtigen Situation, sondern suchten auch nach Marksteinen für die nächsten 10 bis 15 Jahre.

Eingebunden waren dabei die Bürger, die in sechs Workshops Vorschläge und Meinungen einbringen und mit Experten diskutieren konnten. Am Ende stand eine nicht unerwartete Erkenntnis: Alle müssen gemeinsam auf das Ziel hinarbeiten und an einem Strang ziehen.

Zufrieden konnte Bürgermeister Klaus Mack bei der Begrüßung auf ein volles Forum blicken: „Das zeigt die Liebe zu dieser Stadt“. Einigermaßen erstaunt über den Andrang war dagegen Alexander Seiz, Geschäftsführer von Kohl & Partner, der die Veranstaltung moderierte: „Ich gratuliere zu dieser Idee.“

Den Wirtschaftsfaktor Tourismus betonte Mack in einer umfassenden Darstellung der Entwicklung Bad Wildbads, das ein verstaubtes Kurbad-Image losgeworden ist und sich mit modernen Strukturen, dem Neustart einer medizinischen Kompetenz, dem Abenteuer- und Erlebnisgebiet Sommerberg und einer steigenden Aufenthaltsqualität in der Stadt zu einem Ausflugsziel Nummer eins entwickelt.

Er verschwieg dabei nicht, dass die hohe Wertschöpfung vom Tagestourismus noch nicht bei der Hotellerie ankommt, ging auf die notwendige Entzerrung der Besucherströme ein und machte wiederum die Bedeutung privater Investitions-Partner bei der touristischen Entwicklung deutlich. „Bad Wildbad ist dabei, sich neu zu erfinden“, zog er Bilanz. „Jetzt müssen wir die Ärmel hochkrempeln und weitermachen“.

„Intensive Diskussionen, frische Ideen, viele Impulse und konkrete Visionen“ bescheinigte Alexander Seiz den sechs Workshops. Die strategische Ausrichtung auf bestimmte Zielgruppen und ein umfassendes Natur-aktiv-Angebot sei in allen Diskussionsgruppen eine Forderung gewesen. Und nicht nur der Workshop „Verkehr- und Parksituation“ habe die Lenkung und Entzerrung der Besucherströme in den Mittelpunkt gestellt.

Jetzt sollen die Ergebnisse ausgewertet und zusammengefasst und im Frühjahr nochmals öffentlich mit den Bürgern abgestimmt werden, ehe sie in ein Strategiepapier einfließen.

Die Forderungen und Anregungen aus den Workshops

In den Workshops wurden Ideen und Anregungen gesammelt. Hier ein Auszug:

Wertschöpfung Hotellerie

„Aufrüstung“ mit Blick auf Businessgäste, stärkeres Augenmerk auf die Zielgruppe 20 bis 45 Jahre legen.

Gesundheitstourismus

Mehr Herzlichkeit und Servicekultur, Ausbau des Angebots Gastronomie und Kultur, insgesamt eine positive Stimmung schaffen, Einkaufsmöglichkeiten auf dem Sommerberg.

Einzelhandel

Mehr Freundlichkeit, Parkplätze und einheitliche Öffnungszeiten schaffen, Stadtbahn-Takte überprüfen.

Marke/Vertrieb

Angestaubtes Innenstadt-Image verbessern, Begrüßungskultur schaffen. Modernes, einheitliches Erscheinungsbild der Marke

Bad Wildbad schaffen.

Sommerberg

Öffentliche Infrastruktur stärken, Anbindung ÖPNV, weitere Aufstiege prüfen, Gleitschirmfliegerplatz erhalten, Sommerberg über Shuttle-Verkehr erschließen.

Verkehr

Überbelastungssituation und Lärmbelästigung durch Motorräder und Busse auf dem Sommerberg abfangen, kein Ausbau des dortigen Parkplatzes, Neuausrichtung des Parkleitsystems, Parkplätze in der Stadt ergänzen.

Autor: Gabriele Meyer