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Enzkreis -  07.10.2020
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Im Kreis Calw: Corona-Fallzahlen nähern sich erster kritischer Marke

Kreis Calw/Enzkreis/Pforzheim. Wegen mehrerer Corona-Fälle muss ein Gymnasium im Calwer Stadtteil Stammheim für Tage geschlossen bleiben. Die Kreisverwaltung hat die Schließung zum Anlass genommen, um über die aktuelle Situation zu informieren. Die Fälle steigen – und nähern sich einem ersten Grenzwert. Landrat Helmut Riegger und sein Stellvertreter Frank Wiehe warnen und rufen zur Einhaltung der allgemeinen Hygiene- und Abstandsregeln auf.

Warum schlägt der Kreis Alarm?

Das Landratsamt verzeichnet laut Riegger einen deutlichen Anstieg der Fallzahlen. Mit aktuell 31 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen nähert man sich der bundesweit gültigen Vorwarnstufe, die beim Wert 35 liegt (Enzkreis: 20,5; Pforzheim: 19,8). „Diese Marke werden wir leider zeitnah überschreiten“, so Riegger. Er rief die Bevölkerung zur Einhaltung der Kontakt- und Hygienebestimmungen auf, und nahm dabei vor allem jüngere Menschen in die Pflicht, die momentan vermehrt positiv getestet würden.

„Wir haben große Sorge, dass das Virus wieder auf Pflegeeinrichtungen übergreift“, so der Landrat.

In Bad Herrenalb ist das in diesen Tagen bereits geschehen. Aus dem vom Coronavirus betroffenen Marxzeller Seniorenheim sei die Krankheit in eine Einrichtung in der Siebentälerstadt getragen worden, so der Erste Landesbeamte Frank Wiehe. Zwei Bewohner sowie zwei Pfleger seien aktuell infiziert. Die Strategie sei, genau das zu verhindern und besonders ältere und gefährdete Personen zu schützen, so der Landrats-Vize.

Mit welchen Problemen hat das Landratsamt beim Kampf gegen das Virus zu kämpfen?

Sorge bereitet vor allem die Zahl der Kontaktpersonen eines Corona-Falls, so Kreischef Riegger. Die sei im Vergleich zu Beginn der Pandemie sehr stark angestiegen. Hatten im Frühjahr noch 20 bis 30 Personen Kontakt zu einem Infizierten gehabt, seien es jetzt bis zu 70. „Die müssen alle abtelefoniert werden“, sagte Riegger. Das zuständige Gesundheitsamt des Kreises stoße dabei bereits wieder an seine Kapazitätsgrenze. Nicht besser sei die Situation in den beiden Corona-Teststationen in Calw und Nagold, wo auch viele Ehrenamtliche des DRK tätig sind.

Wie soll das Ruder herumgerissen werden? Was passiert, wenn der 35er-Wert überschritten wird? Und: Wurden die kritischen Infektionswerte seit Beginn der Pandemie schon überschritten? Die Antworten auf diese weiteren Fragen lesen Sie am Donnerstag, 8. Oktober, in der „Pforzheimer Zeitung“ Ausgabe Nordschwarzwald sowie Hauptausgabe oder im E-Paper auf PZ-news.

Autor: kri