Gemeinden der Region
Königsbach-Stein -  05.02.2020
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Im Rahmen des Förderprogramms „Quartier 2020“ will dieses Projekt Antworten auf den demografischen Wandel finden

Königsbach-Stein. Der Startschuss ist gefallen: Seit kurzem läuft in Königsbach-Stein ein Prozess, der unter Beteiligung der Bürger und zivilgesellschaftlicher Akteure nach Möglichkeiten sucht, um dem demografischen und gesellschaftlichen Wandel zu begegnen. Im Rahmen des vom Land aufgelegten Förderprogramms „Quartier 2020“ sollen Lösungen für aktuelle und kommende Herausforderungen gefunden werden.

Strukturen sollen geschaffen, die Basis für die Weiterentwicklung des Gemeinwesens gelegt, die Bürger von Anfang an beteiligt werden. „Jeder hat die Chance, seine eigene Zukunft in der Gemeinde mitzugestalten“, sagt Bürgermeister Heiko Genthner und betont: Eine Gesellschaft brauche das Engagement jedes Einzelnen, um funktionieren zu können. „Es geht darum, zu erfahren, was die Menschen wollen und was sie bereit sind, einzubringen“, erklärt Michaela Bruder. Die Koordinatorin des Netzwerks 60 plus setzt große Hoffnungen in den Prozess, der unter dem Motto steht: „Gemeinsam Zukunft gestalten.“

Den groben Ablauf legt eine Steuerungsgruppe fest, die aus Vertretern der Verwaltung, des Gemeinderats und der zivilgesellschaftlichen Partner mobiDik, Krankenhilfsverein und VdK besteht. Dabei wird sie von Prozessbegleiter Christoph Weinmann unterstützt. Die inhaltliche Arbeit findet aber in der Prozessbegleitgruppe und bei öffentlichen Veranstaltungen statt. Der altersmäßig bunt gemischten Projektbegleitgruppe gehören Personen an, die in der Gemeinde vernetzt sind, etwa aus Vereinen, aus der Schülermitverantwortung (SMV), aus der Altenhilfe, aus der Kinder- und Jugendarbeit. Sie hat sich bereits einmal getroffen, nach Stärken und Schwächen im existierenden Angebot gesucht, Handlungsfelder ermittelt und festgelegt, welche Themen weiterverfolgt werden sollen.

Dabei haben sich der Generationendialog, das zivilgesellschaftliche Engagement und das Auflösen veralteter Denkmuster als wichtige Themenfelder herauskristallisiert. Zudem soll die Frage beantwortet werden: Wie müssen Räume beschaffen sein, damit Menschen miteinander in Austausch treten können? Der nächste Schritt ist ein am 28. März stattfindendes Bürgerforum, bei dem in Kleingruppen an den bereits definierten Handlungsfeldern gearbeitet werden soll – mit der Intention, konkrete Ziele und erste Maßnahmen festzulegen.

Mitmachen könne jeder, sagt Bruder: „Wichtig ist, neugierig zu sein und Interesse an der Weiterentwicklung des Gemeinwesens zu haben.“ Senioren sind genauso eingeladen wie Jugendliche. Im Idealfall finden die Teilnehmer bei der gemeinsamen Arbeit ein Projekt oder ein Thema, für das sie sich in Zukunft einbringen möchten. Nach dem Bürgerforum soll nämlich in einem Werkstattnachmittag überlegt werden, wie und vom wem die Ziele umgesetzt werden können. So sollen Strukturen entstehen, mit denen Maßnahmen weitergeführt werden können. Unter Umständen sind auch Gemeinderatsbeschlüsse nötig.

Autor: Nico Roller